G184: Ölverlust mit Flecken unter dem Auto

  • moin,


    ja super, dann ist ja alles gut. Aber "gerissene" Dichtung ... ? Es handelt sich ja theo. um einen ALU-Dichtring. Kann der durch zu viel Nm wirklich verdrückt/zerdrückt werden, das

    er "aufplatzt"? Dann war da aber richtig Nm drauf ...

    Hab ich mich auch gerade gefragt... X/

    Mit dem Radmutter-Schlagschrauber angezogen ??? =O

    Gewinde an der Ölwanne würde ich da schon gerne selbst sehen...

    (Photo = 1.5 G131)


    4.png

    Am 04.2018 in Hiroshima geboren.

    MX-5 Roadster S-T 1.5 G132 Center-Line


  • Das ist die Fraktion "Drehmoment hab ich im Ellenbogen".


    Sobald die Schraube / Mutter irgendwas mit abdichtet, Betriebs- oder Sicherheitsrelevant ist gehört für mich ein geeichter Drehmomentschlüssel ran. Kostet mehr Zeit wenn man so Spannfederkonstruktionen hat aber mir ein ruhiges Gewissen. Auch für den nächsten Kollegen..

    Grüße
    Sebastian S.


    Verbesserung macht Straßen gerade. Aber es sind die gewundenen, unverbesserten Straßen, die Ausdruck des Genies sind - William Blake

  • Der Ellenbogen muss bloß korrekt geeicht sein und dann bekommt man Ölfilter, Ölschraube und Co auch wieder entspannt raus. 8o

    Mit ganz viel Glück kommt die Schraube auch von alleine raus. :saint:

  • Oder Schmarrn erzählt, vielleicht alten Dichtring verwendet ?

    Egal, alles Mutmaßungen, ist ja erledigt.

    Was mich bei sowas aber immer ärgert, ist der Zeitverlust durch mehrfaches Erscheinen.

    Könnten ja mal Profis sein, oder?

  • Ich hätte da aber auch große Angst um das Gewinde. Mit dem Ausziehwerkzeug (Ölablassschraube) erfolgreich entfernte Gewindegänge habe ich schon ein paar mal gesehen, einen vor zu viel Drehmoment "geplatzten" Dichtring noch nicht.

    Andererseits weiß der ja nun auch nicht, warum der gerissen ist. Produktuonsfehler oder der Monteur hat versehentlich einen Federring verwendet. Wer weiß das schon. Hauptsache, das Problem ist gelöst :thumbup:

  • Ich habe die Erfahrung gemacht dass die angegebenen Drehmomentwerte bei einem recht öligen Gewinde einfach zu viel sind und daher lieber vernünftig nach Gefühl angezogen werden sollte. Also zumindest bei der Ölablasschraube.


    Als ich mein Diff-Öl gewechselt habe hatte ich auch das Phänomen dass der Aluring bei Nenndrehmoment zerquetscht wurde.

  • Als ich mein Diff-Öl gewechselt habe hatte ich auch das Phänomen dass der Aluring bei Nenndrehmoment zerquetscht wurde.

    Das war ein Crush-washer, der wird bei einem bestimmten Drehmoment platt gedrückt und zeigt damit an, dass er fest sitzt und dicht ist.

  • Naja, der Dichtring funktioniert halt über eine gewisse Quetschung. Deshalb ersetzt man den ja auch bei jedem Lösen der zugehörigen Schraube.

    Die Gewinde der Schraube und der zugehörigen Aufnahme sind vor Montage zu reinigen (Bremsenreiniger und Lappen).


    Bei den von Mazda definierten Anziehdehmomentbereichen kann man sich einen "geeichten" (eigentlich kalibrierten) Drehmomentschlüssel mE. sparen. Ein qualitativ ordentlicher "Drehmo" reicht da aus (Proxxon, Gedore, Hazet).

  • Das war ein Crush-washer, der wird bei einem bestimmten Drehmoment platt gedrückt und zeigt damit an, dass er fest sitzt und dicht ist.

    Ja das ist mir klar:) Bei mir wurde er asymmetrisch zu einer Seite rausgequetscht, meiner Einschätzung nach gehört sich das nicht so;) daher meine persönliche Meinung bei öligem Gewinde das Drehmoment zu reduzieren.


    Die Gewinde der Schraube und der zugehörigen Aufnahme sind vor Montage zu reinigen (Bremsenreiniger und Lappen).

    Das gestaltet sich nach Befüllung des Differentials an der Einfüllschraube eben schwierig da das frisch eingefüllte Öl über das Gewinde langsam seinen Weg nach draußen sucht wenn maximal befüllt wird.


    Bei der Ölablasschraube empfiehlt sich natürlich eine Reinigung!

  • An sich sollte der Hersteller davon ausgehen, dass eine Ölablassschraube üblicherweise beim Einbau geölt ist und das Drehmoment entsprechend auslegen.

    Allerdings bin auch ich da vorbelastet von meinem ersten Motorrad. Die Ölablassschraube sollte gemäß BMW Vorgabe 40Nm bekommen und je nach Auslösegenauigkeit des Drehmos war das bekanntermaßen gerne mal zu viel. Empfehlung war dann, das auf 20-25Nm zu reduzieren.

    Da Ölablassschrauben ja üblicherweise eine reine Abdichtfunktion haben (und nicht zusätzlich noch irgendein Teil halten), bekommen die daher von mir eigentlich immer um die 20Nm.


    In der maschinenbaulichen Auslegung von Schraubverbindungen nach VDI-Empfehlung geht der normale Wald- und Wiesen Drehmo mit einem sog. Anziehfaktor von 2,5 mit ein. D.h. man berechnet die für die Funktion eigentlich nötige Mindest-Vorspannkraft der Schraube und multipliziert die dann mit 2,5.

    Insgesamt gibt es für Drehmomentschlüssel einen Bereich von 1,4 bis 2,5, aber die niedrigen gelten nur für sehr genau bekannte Anziehverhältnisse, die man am Kfz einfach nicht hat.

    Formeln für Schraubenverbindung bei verschiedenen Belastungsfällen

    Man hat bei Drehmoment-angezogenen Schrauben daher im Normalfall einen relativ großen Toleranzbereich zwischen gerade so stark genug und Schraube reißt ab. Und weil sich so ein Ölablassschraubengewinde kacke reparieren lässt, setz ich das Drehmoment da eher niedrig an.