Welche Fahrtrainings könnt ihr so empfehlen ?

  • Hi Zusammen,


    da der MX-5 und generell heckgetriebene Autos für mich noch Neuland sind und ich den Wagen auch gern etwas sportlicher bewegen möchte, überlege ich welche Fahrtrainings Sinn machen bzw. mit welchen ihr schon gute oder auch nicht so gute Erfahrungen gemacht habt. Ich würde vermutlich erstmal mit dem standard ADAC Fahrtraining im Frühjahr beginnen. Nur was kommt danach? Sportfahrertraining? Drifttraining? Nordschleife ?

    Ich wohne nur knapp 50km vom Bilster Berg entfernt. Hat jemand von hier evtl. Erfahrung mit den dort angebotenen Trainings ?


    Mit bestem Gruß :)

  • Das kommt darauf an, was genau du lernen bzw trainieren möchtest.

    Die "Standard" ADAC Trainings (Basis/Intensiv, Perfektion und ggf Top) sind halt in erster Linie Fahrsicherheitstrainings. Da geht es darum, Extremsituationen, die im Straßenverkehr auftreten können, zu lernen und zu üben. Klassisches Beispiel ist Aquaplaning. Haben wenige in der freien Wildbahn schon mal erlebt. Dort lernst du, wie sich das anfühlt und, was du dann tun kannst (spoiler: hauptsächlich hoffen).

    Der Fahrspaß kommt dann erst bei den aufbauenden Trainings bei Übungen zur Kurvenlinie vermehrt mit dazu.


    Das Drifttraining dagegen ist ein reines Fahrspaß-Training. Dort lernst du, wie man den Drift einleitet und hält. Das hat aber im Straßenverkehr nix verloren

    Und wie man bei weggehender Hinterachse reagiert, lernt man auch im Intensivtraining schon. Mehrwert für den Straßenverkehr ist also 0.


    Trainings auf Rennstrecken haben üblicherweise einen sportlichen Charakter. Also was ist die Ideallinie, wie reiht man bestimmte Kurvenkombinationen aneinander, um die besten Rundenzeiten zu erreichen. Der Nutzen für den Straßenverkehr ist relativ gering. Wenn du in deiner Spur bleibst, hast du keinen Platz, um eine Ideallinie zu fahren. Das, was du dort hauptsächlich für den Straßenverkehr lernst, ist die Beherrschung des Autos im Grenzbereich. Wie fühlt es sich an, wenn das Auto weg geht, wie viel geht eigentlich. Der Fokus liegt auch hier eher auf Fahrspaß.


    Je nachdem, was du willst, sind deshalb unterschiedliche Trainings sinnvoll. Die Fahrsicherheitstrainings vom ADAC liefern aber auf alle Fälle eine gute Basis, auf die man dann mit z.B. einem Nordschleife-Training aufbauen kann.

  • Hi Kalex

    bwm hat das schon ganz gut zusammengefasst.

    Die ADAC Trainings Standard und Intensiv dienen hauptsächlich der Fahrsicherheit.

    Wer aber z.B. noch nie eine richtige Schlagbremsung (musste ich tatsächlich auf der Autobahn bei niedriger Geschwindigkeit schon machen) gemacht hat, oder das Ausweichen beim Bremsen geübt hat, für den ist es auf jeden Fall was. Ich habe beide Trainings schon gemacht und habe daraus für mich auf jeden Fall was mitgenommen.


    Das Drifttraining ist wenn man ehrlich ist tatsächlich ne reine Spaßveranstaltung (aber mit viel Spaß 😁)


    Wenn man dann noch Lust hat wäre ein Sportfahrertraining o.Ä. "the next Level"

    Ich war mit einigen hier aus dem Forum im letzten Jahr beim DCB (Diving Center Baden)

    Da gab es auch Sicherheitsaspekte, aber wir sind auch auf dem Kleinen Rundkurs auf der Suche nach der Ideallinie gefahren.

    Dabei lernt man vielleicht die Grenzen des Autos kennen, wobei ich da vor allem meine eigenen kennengelernt habe 😅.

    Es war auf jeden Fall eine Menge Spaß dabei, aber hat es mir für den Alltag was gebracht?

    Ich meine ja. Ich habe ein gutes Stück mehr Sicherheit, da ich zumindest annähernd weiß wo die Grenzen des Autos liegen und kann manche Situationen einfach besser einschätzen.

    RF G160 Sportsline in Matrixgrau mit ein paar kleinen Änderungen an denen Zymexx nicht ganz unbeteiligt war... :D
    Gallery


    Gruß Jürgen

  • Man sollte aber nicht vergessen, dass oftmals erst das "Basistraining" erforderlich ist, um überhaupt an einem "Intensiv-Training" teilzunehmen. So kenne ich das jedenfalls noch vom ADAC.


    Siehe auch hier.

    ..und hier


    Im Kern bauen sich so die Trainings step by step auf, was auch sinnvoll ist.


    Je nach Trainingsgelände haben die manchmal eine kleine Passage mit "pass-ähnlichen Bedingungen" = bergauf, bergab, enge Kehren, wie sie auf einigen Alpenpässe obligatorisch sind (hatte zumindest das Trainingsgelände in Linthe bei Berlin). Da trennt sich blitzschnell die Spreu vom Weizen ;) Sowohl auf dem Moped, als auch im Auto.


    Kleiner Tipp: MANCHMAL geben Versicherungen nach einem Sicherheitstrainig Rabatt. Einfach mal anfragen.

  • Vielen Dank für eure Antworten. Mir geht es am meisten um die reine Fahrzeugbeherrschung im Grenzbereich. Habe sehr gute Erfahrungen z.B. mit Renntrainings im Motorradbereich gemacht, was mir auch extrem viel auf der Straße weitergeholfen hat.

    Ich denke, ich werde mal mit den ADACs starten und danach ein paar geführte Stints mal auf dem Bilsterberg in Angriff nehmen.


    Racetrack Training
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  • Man sollte aber nicht vergessen, dass oftmals erst das "Basistraining" erforderlich ist, um überhaupt an einem "Intensiv-Training" teilzunehmen. So kenne ich das jedenfalls noch vom ADAC.

    Kann ich so nicht bestätigen. Habe vorletzten Herbst beim ADAC ein Intensivtraining gemacht ohne irgend ein anderes Training vorher gehabt zu haben.

    So richtig Spaß gemacht hat das erst bei der Schleuderplatte, das davor war jetzt nicht so sonderlich spannend, aber ich würde es trotzdem jedem empfehlen der so etwas noch gar nie gemacht hat.

    Leider bin ich nicht mit dem MX5 gefahren, sondern mit meinem anderen Wagen, da es kein privates Training war. Es war nicht schlecht, aber mit dem Fronttriebler war das irgendwie wohl nur die halbe Gaudi. ;)

    MX 5-RF Sports-Line Matrixgrau Nappa KW V3 Custom ;)

  • ..und Kleiner Tipp: MANCHMAL geben Versicherungen nach einem Sicherheitstrainig Rabatt. Einfach mal anfragen.


    weiterer Tip: Oftmals bezuschussen Berufsgenossenschaften finanziell Fahrsicherheitstrainings beim ADAC. Einfach mal auf der Homepage deiner BG nachschauen :)


    Habe vorletzten Herbst beim ADAC ein Intensivtraining gemacht ohne irgend ein anderes Training vorher gehabt zu haben.


    Kann ich ebenfalls bestätigen. Teilnahme am Intensivtraining ohne vorher das Basistraining absolviert zu haben!

    G160 Roadster, Exclusive-Line, K-Tec Street Fahrwerk, OEM 16 Zoll Felgen mit 205/50 R16, Fox Gen. 4 ESD, Technik-Paket, Navi, Rückfahrkamera, Graphitgrau


    Triumph Speed Triple 1050, 135 PS, Remus Endschalldämpfer, Rizoma Kennzeichenhalter

  • Ich hab da über die Jahre schon bestimmt 20 Trainings gemacht, daher kann ich da sogar was zu beisteuern:

    Die ADAC Trainings bauen an sich schon aufeinander auf, allerdings nicht Basis und Intensiv. Basis ist ein Halbtagstraining, das ohne irgendwelche "Technik" auf einer StiNo asphaltierten Fläche stattfinden kann (z.B. Slalom und Gefahrenbremsung), Intensiv ist ein Ganztagstraining, das nur in einem ADAC Fahrsicherheitszentrum stattfinden kann. Dafür werden verschiedene Untergründe (Gleitflächen), bewässerte Flächen und teilweise auch besondere Technik (Wassersäulen, Dynamikplatte) genutzt.

    Für das Perfektionstraining muss man in den letzten 3 Jahren ein Basis- oder Intensivtraining absolviert haben, wobei sie darauf nicht besonders achten. Das beinhaltet ähnliche Aufgaben bei höherer Geschwindigkeit, kompliziertere Aufgaben (Gleitfläche um die Kurve), neue Aufgaben (Aquaplaning) und auch einen sportlichen Aspekt (kleiner Rundkurs).

    Das Top Training wird nicht in allen FSZ angeboten und dafür muss man in den letzten 3 Jahren ein Perfektions- oder vorheriges Top-Training absolviert haben. Da wird auch drauf geachtet, das kann man nur telefonisch buchen. Hier findet alles bei nochmal höherer Geschwindigkeit statt, der sportliche und Spaß-Aspekt tritt auch mehr in den Vordergrund. Vor allem wird auch auf Wünsche der Teilnehmer eingegangen, falls bestimmte Übungen gemacht werden wollen. Nochmal andere Fahraufgaben (Aquaplaning in der Kurve), "Spaßaufgaben" (Hase und Igel, aber natürlich versetzt) und alles bei deutlich höheren Geschwindigkeiten. Findet immer sehr spät statt, da man für die letzte Fahraufgabe (geführter großer Rundkurs) dann alleine auf der Strecke ist. Das ist sowas wie ein Schnupperkurs für Rennstreckentrainings.

    Außerdem werden die Gruppen immer kleiner. Intensiv ist glaube meist zu zwölft, Perfektion zu zehnt und Top mit maximal 8 Teilnehmern.


    BG Förderung kann möglich sein, kommt auf die BG an. Meine BG ETEM bietet eigene Fahrsicherheitstrainings an, daher bekomme ich für die ADAC Dinger keine Förderung.


    Ich habe bisher alle meine Trainings im FSZ Linthe gemacht. Benennung und Inhalt der Trainings kann in anderen Zentren anders sein.

  • Man sollte aber nicht vergessen, dass oftmals erst das "Basistraining" erforderlich ist, um überhaupt an einem "Intensiv-Training" teilzunehmen.

    Kenne ich zur Hälfte auch so vom Fahrsicherheitszentrum Nürburg.


    Bloß ist dort das Intensivtraining das "Basistraining" und das fortgeschrittene wäre dort das Aufbautraining.

    Oder man macht das Perfektionstraining, dass 2 Tage geht und einfach die beiden Trainings in einem ist.


    Man wird an der Stelle schon einiges lernen können. Sei es Slalom, verschiedene Manöver mit halbem Auto auf Rutschfläche, Schleuderplatte oder auch der Kreisbahn.

    Allerdings stimme ich auch zu, dass das Training keine sportliche Natur hat, sondern eher ein wie reagiere ich in Notsituationen und auf was achte ich.


    Ich kann dich aber auch echt verstehen Kalex .

    Bei mir ist es auch das erste Auto mit Hinterradantrieb.

    Und du hast ihn nun auch schon seit 3,5 Monaten.


    Das eine was du machen kannst, ist bei Touren mitzufahren. Für dich wären vermutlich die von big_mike449 interessant.

    Die sind häufiger in der Umgebung, er übertreibt nicht komplett und falls sich die Gruppe doch in eine schnellere und langsamere Hälfte aufteilt, so wird gewartet bis man wieder zusammen ist.

    Damit hättest du schonmal sportliche Fahrten, die aber noch nicht auf einem Niveau von trackdays liegen.


    Ansonsten würde ich sagen Drifttrainings können Spaß machen und beim Gegenlenken helfen. Vor allem aber die Balance des Autos zu finden.

    Allerdings hat es meiner Meinung nicht so viel mit sportlichem fahren zu tun, da zumindest bei mir die Drifts auf Geleitflächen und Kreisfläche durchgeführt wurden.

    Dies sind ganz andere Geschwindigkeiten und Geilverhältnisse, als du sie auf der Rennstrecke hättest.

    Z.b. bezogen auf das Wiederbekommen des Grips und potenziellen Gegenpendler.


    Sportfahrertraining und auch insbesondere auf der Rennstrecke, wo man ggf. Auch eine Runde mit dem Instructor als Beifahrer fährt werden zwar deutlich teurer sein, aber vermutlich das was dir am meisten bringt.

    Und das nächste wären vermutlich trackdays.

    Du bist ja vermutlich eh schon in die Richtung orientiert auch mit dem sim racing?