MX-5 oder F-Type?

  • oxe23


    Ein Lambo zeugt eher nicht von Klasse und Stil. 😀 Das ist ein spaßiges Spielzeug mit dem Nachteil das ständig Leute um das Auto springen und Bilder machen.


    Und der Auftritt gelingt eigentlich nur gut wenn du ein Weltstar-Fussballer oder Mehmet Göker bist. 😀

  • Moin Skyactiv ,


    glaube, Du hattest mich auch schon mal angeschrieben gehabt bzgl. F-Type.


    Bin da voll bei Vanyminator . Das F-Type Cabriolet ist ein wunderschöner Grand Tourer.

    Selbst hatte ich noch das Vorfacelift-Modell aus 2019 mit dem allerdings nur kleinen V6 mit 340PS.

    Dank des Kompressors, mit dem ich mich allerdings nie wirklich anfreunden konnte (liebe halt Saugmotoren mit der linearen Kraftentfaltung), reichte die Leistung allerdings mehr als aus.

    Klar, der F-Type wog um die 1.600kg. Aber letztes Jahr am Kyffhäuser, war ich mehr als erstaunt und beeindruckt, wie der Koffer die Kurven geräubert hat. Würde mal sagen, nicht oder wenn nur minimal langsamer als der ND, auch wenn es sich im ND dabei sehr viel schneller anfühlt.

    Beim Rausbeschleunigen qualmte es dann schon ab und an mal aus den hinteren Radkästen aber dank des längeren Radstandes, ist das sehr viel einfacher beherrschbar, als wenn das Heck beim ND ausbricht.

    Auf der Autobahn und der Beschleunigung von 100 auf 250km/h, gab es eine unglaubliche Beschleunigungsarie, die ich in ca. 1,5 Jahren aber auch nur 2-3 mal tatsächlich durchgezogen hatte.

    Man wusste, dass der Wagen bei Bedarf jederzeit schnell sein kann und das reichte mir dann ehrlich gesagt auch. Auf den Landstraßen macht er ebenfalls Spaß und was ich wirklich schmerzlich vermisse, ist der Klang des Motors und des Klappenauspuffs.

    Ist schon geil, dass man auch jederzeit leise unterwegs sein kann. In diesem Vergleich würde es 1:0 gegen den ND für mich persönlich stehen.


    Die Verarbeitung innen ist um Klassen besser, was ich allerdings bei einem Neupreis (in meinem Fall von ca. 110.000 Euro), auch mehr als erwarte. Gerade im Vergleich zu einem ND und einem Drittel vom Anschaffungspreis.

    Meine Frau hat den Wagen innen geliebt, gerade bzgl. der mächtigen Beinfreiheit und der super Sportsitze mit Alcantara in der Innenbahn ähnlich der Recaros beim ND. Aber die waren tatsächlich noch eine Spur besser vom Seitenhalt als auch von der Bequemlichkeit.


    Optisch ist der F-Type für mich eine Augenweide und eigentlich vom Heck her gesehen, der große Bruder vom ND.

    Der Kofferraum hat 210 Liter ist aber super zerklüftet dank dort platzierter Batterie. Etwaiges Verreisen, macht wohl tatsächlich nur mit dem F-Type Roadster Bags wirklich Sinn.

    Als ich mal versehentlich mit dem Wagen zum Getränkeladen gefahren bin, musste ich die beiden Kisten Wasser auf dem Beifahrersitz platzieren. Die Blicke der anderen Kunden wirkten dabei irgendwie verstörend.


    Mein persönliches Fazit, da ich über ein halbes Jahr beide Fahrzeuge im Besitz hatte:

    Der ND bzw. ein MX-5 allgemein, reicht zum Spaß haben und um offen unterwegs zu sein, tatsächlich vollkommen aus.

    Das Preis-/Leistungsverhältnis spricht ebenfalls für sich. Hier würde es 1:1 zwischen ND und F-Type für mich persönlich stehen.


    Unterhaltskosten wie Versicherung und Steuer, sind minimal höher als beim ND.

    Aber Inspektions- und Teilekosten, sollte man nicht unterschätzen plus der technischen Probleme, die so ein Engländer ab und an aufweist, wie in meinem Fall.

    Beim ND als auch beim NC von 2006 - 2016, hatte ich mir nicht ein einziges Mal überhaupt Gedanken gemacht, ein technisches Problem oder ähnliches bekommen oder haben zu können. Einfach nur zuverlässige Technik seitens Mazda. Hier ein großes Lob an den Hersteller.


    Ich kann auch die guten Hinweise/Tipps mehr als unterstreichen bei Deinem Budget von um die 80.000 Euro.

    Auch wenn ich kein wirklicher Porschefan bin, war ich von 2013 - 2014 im Porsche Forum Deutschland angemeldet und wollte mir eigentlich einen 2-3 jährigen Boxster S kaufen.

    Der ist noch eine Spur sportlicher als der MX-5 und benötigt keinerlei Optimierungen mehr, da ab Werk schon ein perfektes Fahrwerk, Sound und Co., hat.

    Oder aber auch schon den angesprochenen Audi TTRS Roadster mit dem 5 Zylinder und 400PS Motor. Vom Klang her einfach nur Hammer und performant ohne Ende.

    Ein Freund von mir, hat vor ein paar Wochen seinen Audi TT Roadster mit dem 4-Zylinder und um die 220PS verkauft und sich einen 1-jährigen TTRS Roadster gekauft.

    Durch die Einstellung des Modells, könnte ich mir schon vorstellen, dass die Preise, gerade für die Top-Version, ziemlich stabil bis wertsteigernd sein könnten. Er hatte etwas über 70.000 Euro bezahlt und hat auch das Modell ohne die große Frittentheke, die er persönlich einfach nicht mag.


    Aber wie gesagt, mein persönliches Fazit geht eindeutig zum MX-5 und ich bin mehr als froh, wieder einen in meinem Besitz haben zu dürfen.

    Bin gespannt, wie Dein Fazit nach der Probefahrt aussehen wird.


    Schönen Abend noch und beste Grüße,


    Jens.

    Fahrzeug: MX-5 Selection, EZ:09/21, G184, Poly Grau Metallic, i-active Sense Paket, Sportpaket mit Recaros, HR-Monotube Fahrwerk, Glas-Windschott und HR-Spurplatten von ATH, GEN4 Tenshi inkl. Diffusor und Stubby von Zymexx

  • Vorab: Ich bin noch nie einen F-Type gefahren noch habe ich einen besessen. Vor meiner Entscheidung für den MX-5 ND stand noch ein gebrauchtes BMW M240i Cabrio zur Auswahl, Modellreihe F23. Wir reden da von 340 PS, 500 Nm Drehmoment und ca. 1,7 Tonnen Leergewicht.


    Warum ist es bei mir der MX-5 geworden?


    - Die rund 600 Kilo weniger im Vergleich zu einem F-Type spürst du in jeder Kurve. Der MX-5 hat eine Leichtigkeit und lästt sich filigran bewegen, was ein M240i nicht darstellen kann. Ein F-Type wohl auch nicht, vermute ich. In deinem Budgetrahmen treibt ein Caterham das Thema Leichtigkeit noch zwei Level weiter, wenn du dich darauf einlassen kannst.


    - Den meisten Spaß habe ich beim Fahren auf der Landstraße und nicht auf der Autobahn. Trackdays geben mein Budget nicht her. Und da punktet der MX-5 für mich gegenüber dem M240i damit, dass ich mit dem kleinen Mazda "länger schnell" unterwegs sein kann. Das heißt, ich kann wesentlich länger Gas geben, bevor ich wieder bremsen muss, ich kann später bremsen, und ich verschleiße das Material dabei nicht so stark wie bei einem deutlich schwereren Fahrzeug.


    - Mir gefällt die Kraftentfaltung des Motors im MX-5 besser. Ein Saugmotor alter Schule, der Spaß an der Drehzahl hat. Der untenrum zum Gondeln taugt, aber für flottes Vorankommen um das Runterschalten bettelt. Der M240i war hier in Sachen Beschleunigung dem MX-5 logischerweise meilenweit voraus. Das Ding hat einfach immer gezogen, ab Leerlaufdrehzahl. Und genau das machte die "erlebte Leistung" für mich so langweilig, zumal ich sie ja auf der Landstraße nicht so ausgiebig nutzen kann wie die im MX-5 vorhandene Leistung. Ich nehme an, beim Jaguar ist die Leistungsentfaltung nicht ganz so gleichmäßig wie im BMW, doch auch hier gilt: Auf Landstraßen nicht so oft abrufbar wie im MX-5, wenn man noch mit Restverantwortung für andere Verkehrsteilnehmer unterwegs sein möchte.


    - Handschaltung versus Automatik. Auch wenn es vom M240i auch ein paar Handschalter auf dem Markt gibt, konnte ich nur Autos mit der ZF-Achtgang-Automatik fahren. Ein kompetentes Getriebe, das sich mit Software-Modifikationen nachschärfen lässt. Doch die Automatik ist für mich absolut kein Vergleich zu einem der größten Spaßbringer im MX-5, der manuellen Schaltung. Gepaart mit den perfekt für Heel & Toe platzierten Pedalen ist das ein Spaßlevel, welches mir kein Direktschaltgetriebe oder eine Wandlerautomatik bieten kann. Ist aber eine rein individuelle Sache. Ich kann verstehen, dass es Fahrer gibt, die mit zwei Schaltpaddeln mehr Spaß beim Fahren haben.


    - Der MX-5 bittet mich einfach öfter darum, "hart rangenommen" zu werden. Das muss man natürlich mögen. "Hart rangenommen" im Sinne von öfter Runterschalten, öfter bis zum Drehzahlbegrenzer drehen, um flott unterwegs zu sein.


    Offene Faktoren, die ich nicht beurteilen kann:

    1. Wird die Leistung des MX-5 dir als ausreichend erscheinen? Ich weiß nicht, wie viel hügeliger das Frankenland ist im Vergleich zu meinen Revieren Hunsrück, Pfalz, Taunus und gelegentlich Eifel. Mit einer kurzen Hinterachse ist für mich jetzt die Beschleunigung absolut ausreichend. Wie zuvor erwähnt, wären für mich Autos ab 400 PS aufwärts für meinen persönlichen Fahrspaß auf Landstraßen übermotorisiert, weil ich ständig Gas wegnehmen und/oder frühzeitigst bremsen müsste.


    2. Wie gefällt dir der MX-5, den man dir geben wird, vom Fahrwerk? Da ist jeder Geschmack anders. Mir reicht es, wenn mein MX-5 bei Fahrten, auf denen man mit 70 bis 80 % unterwegs ist, Freude bereitet, und gelegentlich bei 90 %-Fahrten. Ich fahre einen G184 ohne Bilstein und Domstrebe vorne und habe im Nachrüst-Markt die Hardrace-Domstreben vorne und hinten nachgerüstet und das Serien-Fahrwerk von einem Tuner einstellen lassen. Damit lenkt er nun verbindlicher ein und setzt sich schneller. Ob das für mich dann ausreichend ist, kann ich jetzt noch nicht beantworten. Es ist definitiv nicht das letzte Wort in Sachen maximaler Kurvengeschwindigkeit (wonach ich aber auch gar nicht strebe). Beim Fahrwerk gibt es definitiv verschiedene Ausbaustufen zum Nachrüsten für den persönlichen Geschmack.


    3. Du kannst natürlich mit dem gesparten Geld beim MX-5 noch viel Geld in Individualisierungen stecken bei deinem Budget, ob Motor, Fahrwerk, Bremse usw. Ist natürlich verbranntes Geld im Hinblick auf den Wiederverkauf, aber der MX-5 könnte dich durch individuelle Modifikationen deinem persönlich ultimativen Fahrspaßhimmel mit dem Budget näher bringen als ein F-Type.


    4. Und das ganz Profane zum Schluss: Passt du überhaupt bequem in den MX-5 rein? Bei mir passt es gerade so. 1,86 groß mit scheinbar eher kurzen Beinen, die derzeit 105 kg sollen wieder zweistellig werden. Bei mir ist aber weniger die Breite das Problem als die Höhe und die Länge. Naja, vielleicht fange ich ja eher an zu schrumpfen als andere Leute.


    Auf alle Fälle wünsche ich dir viel Spaß bei den Probefahrten und halte uns auf dem laufenden, für was du dich schlussendlich entschieden haben wirst und warum.