Bochumer Stopfen (Ölablassventil)

  • bwm

    Beg to differ


    Der Filter altert mit dem Öl, er ist davon durchdrungen.

    Der Alterungsprozess entspringt bei Benutzung in erster Linie der thermischen Belastung, die kriegt der Filter auch ab, bei Stillstand der Gravitation, größere Bestandteile setzen sich eher am Boden ab, in der Ölwanne oder eben auch im Filter.

    Die einzigen Kräfte, die im Filter nicht auf das Öl wirken, sind die mechanischen Scherkräfte.


    Öffne einfach mal einen mittelalten Filter mit der Flex und schau Dir den Inhalt an.

    Der Filter ist die Toilette, da gammelt's zuerst.


    dsc_5447c.jpg

  • Ich habe mir schon mehrere Filter genauer angesehen. Bis auf die braune Färbung (die das Öl ja nach wenigen Stunden schon hat) noch nie was drin entdeckt. Auch auf deinem Bild kann ich nichts weiter entdecken.

    Der Filter altert eben nicht so wie das Öl. Ein Ölfilter ist nix anderes, als ein Sieb. Feine Poren, die das Öl selbst durchlassen und Partikel festhalten sollen. Die einzige Art, auf die der im Normalbetrieb altert, ist der Füllgrad. Also wie viele Partikel da schon drin sind und damit wie viel Widerstand er dem Öl beim Durchfluss bietet. Weder bekommt er die gleichen Temperaturspitzen ab, wie das Öl, noch die Scherkräfte. Auch möglicher Eintrag von Wasser (Kondenswasser) oder Sprit ins Öl juckt ihn nicht. Die Performance des Öls selbst ist davon sehr wohl beeinträchtigt.


    Wobei ich nicht sagen will, dass Filter sinnlos sind und nie gewechselt werden sollen. Den Füllgrad des Filters kann man eben nicht ohne weiteres von außen erkennen. Ich wechsel Öl und Filter an den Fahrzeugen, die Laufleistung sehen (über 5.000km/a) auch Jährlich. Der Preis für non-OEM Filter ist mit 5-15€ geradezu lächerlich und ja, ein Filter gehört auch regelmäßig getauscht.


    Dennoch gibt es sehr wohl Fahrprofile, in denen ein Wechsel vom Öl, ohne den Filter zu wechseln, Sinn ergeben kann. Wie zum Beispiel meine Offroad Mopeten mit <1.000km/a oder nach einem Trackday.


    Tante Edith sagt: Was Sebastian gesagt hat stimmt natürlich. Allerdings: Öl verbleibt sowieso immer im Motor. In meiner Africa Twin sind die Ölmengen nach Werkstatthandbuch (habe das vom MX-5 nicht) wie folgt:

    Ölwechsel 4,0

    Öl+Filter 4,2

    Nach Motorrevision 5,2

    Das heißt also im Filter verbleiben ca 200ml Öl, aber im Rest des Motors verbleibt nochmal ein ganzer Liter! Um alles Öl zu wechseln müsste man also jedes mal eine Motorrevision machen. "das meiste" Öl zu wechseln ist daher immernoch besser, als gar nicht.


    Für mich ist der Wechsel Öl ohne Filter keine Alternative zum Wechsel Öl mit Filter. Der Filterwechsel ist dran, wenn er dran ist und wird dann gemacht. Aber einen zusätzlichen Ölwechsel (ohne Filter) zu machen ist immernoch besser, als nicht.

  • Upsi, sorry, Bild verwechselt. Meinte dich

    Naja das ist ja dann ganz ähnlich. 700ml bleiben also bei jedem Ölwechsel drin. Soooo schlimm kann also ein bisschen altes Öl im Filter auch wieder nicht sein.


    Wie gesagt: Ölwechsel mit Filter sind sinnvoll und sollten regelmäßig gemacht werden. Zwischen den "richtigen" Wechseln auch mal nur das Öl zu wechseln ist aber zumindest nicht schlimm.

    Wenn, dann würde ich das aber mit einer Vakuumpumpe von oben machen. Stahlbus Ventil kann für Straßenschrauber eine sinnvolle Alternative sein, weil es sauberer ist. Ich mag aber lieber die Schraube raus nehmen und den Magneten anschauen / reinigen (sofern einer dran ist). Montageaufwand spart man sich mit so einem Ding ja tendenziell nicht.

  • Ich tausche auch den Filter bei jedem Ölwechsel. Jetzt habe ich hier aber eine Ducati 698 Mono, wo der Hersteller ein Wechselintervall von 15000 km vorgesehen hat.

    Das erscheint mir etwas lang für einen Hochleistungs-Einzylinder, ich werde also zwischendurch wechseln.

    Nun ist es so, dass der Filter teurer ist, als zwei Liter gutes Synthetiköl.

    Daher werde ich wahrscheinlich den Filter drin lassen.

    Hab ich aber bisher noch nie so gemacht. Mal sehen, hat noch ein paar Kilometer Zeit.