Hallo zusammen,
nach meinem Intensiv-Training und den paar Drifts außerhalb der Übungen auf der Gleitfläche, hab ich mich statt zum Perfektionstraining dann mal zum Drift-Training angemeldet und wollte euch davon berichten. Da das Basic-Drift-Training vor allem auf Gleitflächen stattfindet und ich das ja schon ein bisschen kann, bzw. auch schon auf Schnee etwas Erfahrung gesammelt habe, entschied ich mich fürs Advanced-Training das hauptsächlich auf Asphalt stattfindet, auch wenn da schon ein paar Zweifel waren ob das so klappen wird. Gerade auch weil es mit dem MX-5 ja doch nicht soo einfach sein soll, wobei ich da im vorhinein verschiedene Einschätzungen zu gelesen hatte.
Angefangen hat es dann nach kurzer Theorie (kann man komplett weglassen, ging mehr darum warum ist man da, wer ist da, fast 0 ging es um Fahrphysik) dann doch auf der Gleitfläche, was aber ganz gut war um rein zu kommen. Pylonen waren aufgebaut und man sollte von einem Drift in den nächsten umsetzen. Das hatte ich bisher so noch kaum gemacht und war doch deutlich schwieriger als gedacht.
Danach ging es in die kleine Kreisbahn, außen war eine Gleitfläche auf halber Strecke, dort konnte man erst noch mal üben und danach innen in den Asphaltkreis reinfahren. Das hat erst mal so überhaupt nicht geklappt, ich hatte echt Schwierigkeiten ihn quer zu bekommen. Nach einem Tipp vom Trainer, die Kurve im Max-Speed zu fahren (also kurz bevor Untersteuern einsetzt), dann schlagartig vom Gas zu gehen (Hinterräder entlasten) und sofort wieder voll aufs Gas zu gehen ging es dann endlich. Leider hielten die Drifts nicht so lange, woraufhin ich dann versuchte mehr Gas zu geben, was öfter dazu führte dass ich beim ansetzen des Drifts schon zu viel Gas anliegen hatte, wodurch sich der MX-5 direkt eindrehte. Es war also eine ziemlich frustrierende Übung.
Im Nachhinein wurde mir dann auch klar warum: Der Radius war Mist für den Mazda, er war zu eng für den 2. Gang, denn dann war die Drehzahl zu niedrig, ich hatte kaum Leistung um die Hinterräder zum durchdrehen zu bekommen, er war aber zu weit für den 1. Gang, denn dann hing ich immer mal wieder im Drezahlbegrenzer wenn ich mehr durchdrehen brauchte damit der Drift nicht aufhört...
Umso glücklicher war ich dann im großen Kreis, als es nach kurzer Umstellung immer besser funktionierte. Je länger der Drift dann dauerte, umso mehr versuchte ich dann den Driftwinkel konstant zu maximieren, was irgendwann natürlich auch zum Dreher führte. Der beste Drift war dann irgendwie um die 6 Runden oder 1 Minute lang. Dementsprechend motiviert ging es dann noch mal kurz in den kleinen Kreis, wo ich aber nur auf der Gleitfläche fuhr (weil dann die Zeit schon um war), was dann aber auch wieder eine große Umstellung war...
Nach der Mittagspause gings wieder in den großen Kreis, aber diesmal mit umsetzen, was mich schon vor Beginn der Übung frustrierte, denn wenn das umsetzen auf der Gleitfläche schon so schwierig war. Dementsprechend liefen auch die Übungen. Ziel war es im leichten Linksbogen das Auto schon mal leicht anzustellen (was bei der niedrigen Leistung im MX-5 erst später etwas klappte) und dann in einen Rechtsknick abzubiegen um dann links in den Kreis hinein zu fahren (dort je nach Übungen ein halber Kreis, ein ganzer oder 3 bis 5. Katastrophe für mich, das umsetzen klappte nur ganz ganz selten, die Drifts im Kreis dafür meist schon. Das schwierige war einzuschätzen wann man am besten umsetzt und fast unmöglich dabei zu bestimmen mit welchem Schwung das Auto dann umsetzt, denn der war dann immer zu hoch oder zu niedrig, das zu treffende Fenster erschien mir extrem klein, aber vielleicht lags auch am Fahrer. Am Ende ging es noch mal darum ganz nah an ein Wasserhindernis heran zu driften. Ich wusste bei der ersten Fahrt aber leider nicht wo genau das hoch kommt und war dementsprechend sehr weit weg, bei der zweiten klappte der Drift nicht (drehte mich), der letzte war sehr gut (wobei ich das Hindernis glaube ich minimal berührt habe).
Wie ging es den anderen in der Gruppe? Heraus stach ein Toyota GR86, der viele Übungen sehr gut meisterte, wobei auch der beim umsetzen seine Schwierigkeiten hatte, ein BMW der im kleinen Kreis ähnliche Probleme hatte wie ich, aber dessen Fahrer bei beginnendem Untersteuern einfach weiter auf dem Gas blieb und so stark über die Vorderräder schob, dass er sich diese sogar ein bisschen ruiniert hat. Auch ein paar mit Allrad waren dabei, aber die hatten eigentlich alle extrem große Schwierigkeiten überhaupt zu driften, teilweise klappte es ganz ok, aber es war für alle sehr schwierig. Ansonsten waren noch ein paar dabei die das schon mehrfach gemacht hatten, die sich sehr solide schlugen, aber auch hier passierten noch viele Fehler, gerade beim Umsetzen von Drifts.
Fazit: Es war schwieriger als ich gehofft hatte, auch wenn ich nach dem kleinen Kreis froh war dass das im großen Kreis dann überhaupt nochgeklappt hat. Spaß haben die Drifts im großen Kreis gemacht, frustrierend waren die Übungen zum umsetzen. Das ist vielleicht auch ein bisschen das "Problem" an dem Training, mein Ziel war es im Kreis driften "zu können", das Training ist aber auch dafür ausgelegt neue Leute an die "Drift Series" oder wie die genau heißt heran zu führen, wofür das umsetzen natürlich sehr wichtig ist.
Spaß hat es trotzdem gemacht, ob es den Preis wert ist, naja, ohne Hilfe hätte ich es wohl nicht hinbekommen, aber der Preis ist natürlich ganz schön happig. Reifenverschleiß war bei dem leichten MX-5 aber nahezu 0.
Bei den Übungen die länger gingen oder in kurzer Zeit häufig wiederholt wurden merkte ich dann aber schon, dass die Konzentration irgendwann doch deutlich nachließ und dann immer weniger ging.
Achja, ein Driver excuse darf natürlich nicht fehlen: Am Tag ging es mir schon etwas komisch, auf der Rückfahrt fühlte ich sowas wie Gliederschmerzen wobei ich erst an Muskelkater dachte, Abends ging es mir dann gar nicht mehr gut und ich wachte dann mit Fieber auf. Insofern werde ich wohl auch nicht bei 100% gewesen sein, was zumindest einen kleinen Anteil an Fehlern erklären könnte, zumindest ein stärkeres nachlassen der Konzentration.
Anbei dann noch ein Video mit allen Übungen und den zahlreichen Fehlern meiner kompletten Fahrtzeit.