England 2024

  • Nachdem der Bericht über unsere Schottland-Tour im letzten Jahr (hoffentlich) einige zu eigenen Reisen inspirieren konnte, versuche ich euch noch einmal auf dumme Gedanken zu bringen. Wir sind momentan in England unterwegs. Zwar nicht mit dem MX-5, aber die Orte sind ja nicht vom Auto abhängig.


    Obwohl der Großteil der Reise noch ansteht, fange ich hier schonmal an, damit das am Ende kein gigantischer Einzelbrocken wird. In mehreren Beiträge würde das so oder so enden.


    Montag ging es mittags Richtung Eurotunnel. Eigentlich wollten wir in der Nähe von Folkstone übernachten und dann am Dienstagmorgen erst zu unserem nächsten Ziel weiter, aber am Sonntag hatte ich mich kurzfristig dazu entschieden, mir die Option offen zu halten, gleich ins nördliche Oxfordshire durchzufahren, anstatt wie eigentlich geplant erst am Dienstagmorgen.

    Die Option haben wir dann auch gezogen, sodass wir nach neun Stunden an unserer Unterkunft, einer ehemaligen Mühle, angekommen sind:


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    Damit war das nun die längste Strecke, die ich selbst bisher am Steuer saß. Normalerweise bin ich kein Freund von so was, aber ich muss auch sagen, dass der DBS - abgesehen vom fehlenden Stauraum - durchaus seiner Einstufung als GT gerecht wird. Mir ging es nach kürzeren Fahrten schon schlechter.


    Damit waren wir nun zum Glück räumlich nicht mehr weit weg von unserem festen Termin, der für Dienstag angesetzt war: Eine Werksbesichtigung bei Aston Martin.

    Normalerweise sind alle Termine für die Händler blockiert, aber ich hatte das Glück, dass ein freier für Privatpersonen in unsere Urlaubszeit fiel.


    Hier der DBS vor seiner Geburtsstätte:

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    Wer Interesse hat: Die Tour kostet für sechs Personen 370 Pfund plus Mehrwertsteuer. Einen Aston müsst ihr dafür nicht zwangsläufig haben. Nur Glück bei den Terminen.

    Wenn ihr eine Visa-Card von der ING habt, könnt ihr vor Ort übrigens die Zeche prellen und kostenlos besichtigen. Anscheinend hält die ING Aston Martin für Betrüger und blockt den Zahlvorgang. Aber wahrscheinlich wollen die doch irgendwann Geld sehen und schicken mir die zugesagte Rechnung...


    Mehr als Fotos vom Foyer kann ich hier leider nicht zeigen, für die Produktion mussten wir einen Geheimhaltungsvertrag unterschreiben, weil da möglicherweise Dinge zu sehen waren die man (noch) nicht sehen sollte.


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    Auf den Bildern ist ein dezent lackiertes Fahrzeug zu sehen, über dessen Optik ich mich nicht hier auch noch auslassen werde. Nicht jede Marke kann immer Volltreffer landen und die meisten F1-Fahrer sollten sich nicht mit Autodesign beschäftigen.


    Für mich war die Führung auf jeden Fall ein absolutes Highlight. Ich hätte nicht gedacht, dass ich irgendwann mal zu dieser Gelegenheit komme. Jetzt hätte ich mir andere Umstände gewünscht, die das alles leistbar gemacht haben, aber nun ja.


    Ich erwähnte oben, dass bei der Führung bis zu sechs Personen möglich sind. Eigentlich wären wir zu zweit gewesen, wenn wir nicht über dieses Forum einigermaßen erträgliche ( :P ) Menschen kennengelernt hätten, die sehr spontan ihre Urlaube planen.


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    Und ja, auch der RF von Vanyminator durfte durch das Tor bei Aston Martin.


    Das Foto entstand übrigens auf dem Parkplatz des "British Motor Museum". Jeder sollte selbst entscheiden, ob dieses Museum auf die Reiseroute gehört. Drücken wir es so aus: Es fasst den Zustand und die Geschichte der britischen Autoindustrie ganz gut zusammen. Inklusive der leichten Depressionen, die man beim Anblick einiger zahlreicher fast aller Exponate bekommt. Wir waren jedenfalls in etwas mehr als einer Stunde durch. Hier zwei Fotos aus der Jaguar-Sammlung, die alles weniger schlimm wirken lassen:


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    Ebenfalls recht kurzfristig hatten wir uns noch dazu entschieden, beim gehypten "Caffeine & Machine - The Hill" zu essen. Angekündigt war nur ein VW-Bus-Treffen, aber kurzfristig haben Valvoline und Aston Martin wohl auch noch eine Veranstaltung eingeschoben, von der ich vorab nichts mitbekommen habe. Begrüßt wurden wir dann von mehreren Aston und einem F1-Showcar:


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    Wer in der Nähe ist, sollte da auf jeden Fall vorbeifahren. So was bräuchten wir auch in Deutschland. Eigentlich stand das auch erst für Samstag auf der Liste, aber der spontane Besuch hat sich auf jeden Fall gelohnt. Mal sehen, was dort am Wochenende so passiert.

    Hinweis: Vorab einen Tisch reservieren und schauen, ob für den Besuch ein Ticket gekauft werden muss. Es gibt quasi täglich stark besuchte Veranstaltungen, dementsprechend sind die Parkplätze schnell voll.


    Kommen wir zum Abschluss noch einmal kurz zurück zur Kategorie "museale Enttäuschungen": Der "Aston Martin Owners Club" und der "Aston Martin Heritage Trust" sind von der Marke unabhängige Vereinigungen. Beide haben ihren Hauptsitz in einem Ort am A**** der Heide. In einer Scheune.


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    Das ist das gesamte inoffizielle Aston Martin Museum. Die Arbeit der Freiwilligen will ich hier gar nicht schmälern, aber es ist doch peinlich, dass eine solche Marke so mit ihrer Geschichte umgeht. Im Marketingbudget würde doch sicherlich genug Geld übrig sein, um dem Club eine Halle auf dem Werksgelände und Autos zur Verfügung zu stellen, wo man die Historie angemessen präsentieren kann. Aber gut, den Pokal vom LeMans-Gewinn 1959 hat man auch einfach verloren und die DTM-Autos (Ja, das war kein Werkseinsatz, aber AM stand trotzdem offiziell drauf) über Verkaufsportale verscheuert...


    Das war es erstmal. Der nächste Teil folgt bei Gelegenheit.

  • Trotz der zurückliegenden Ereignisse (siehe hier), versuche ich hier mal einigermaßen unbeeindruckt weiter zu berichten.


    Donnerstag fing noch mal mit mangelnder Geschichtspflege einer kleinen britischen Automarke an:

    Der "Aston"-Teil hat seinen Ursprung im "Aston Hill"-Bergrennen, an dem Lionel Martin mit einem Singer teilgenommen hat.


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    Selbstverständlich hat man dort ein Denkmal errichtet, um an seine Wurzeln zu erinnern.

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    Ich lasse das mal für sich sprechen. Aber die Strecke den Berg hoch ist sehr nett, die kann man schonmal mitnehmen, wenn man eh in der Nähe ist.


    Danach ging es nach Newport Pagnell, den langjährigen Hauptsitz von Aston Martin. Die alte Fabrik wurde größtenteils abgebrochen, heute sitzt dort "Aston Martin Lagonda Heritage", unter anderem für die Restauration historischer Fahrzeuge zuständig. Gleichzeitig auch ein beeindruckender Händler, mit einer gigantischen Werkstatt, die man durch eine Glasscheibe im Showroom sehen kann. Fotos sind dort allerdings nicht erlaubt.

    Mittwoch waren dort unter anderem zwei von 77 One-77 vor Ort. Dazu noch zwei verschiedene Zagato-Modelle. Auf der Verkaufsfläche draußen standen allein schon zwei andere DBS Volante.


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    Man merkt einfach, dass der Hauptmarkt für Aston Martin in England liegt. Allein in direkter Nähe unseres aktuellen Hotels liegen mindestens zwei unabhängige Werkstätten und zwei offizielle Händler. Ich bin gespannt, wer von denen morgen den Kofferraum aufbekommt.


    Auf den Formel 1-Freitag komme ich am Ende bzw. in einem eigenen Beitrag (wegen der Grenze von zehn Fotos pro Beitrag) zu sprechen.


    Samstag mussten wir uns von unserer Windmühle verabschieden, leider war diese bereits für die nächsten zwei Wochen ausgebucht, ansonsten wären wir dort geblieben. Hier noch einmal im Hellen:

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    Danach gab es einen Abstecher in die Cotswolds.


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    Mehr als eine Runde über den Parkplatz gab es dann bei Jeremy Clarksons Farmshop nicht. Die Schlage für den Shop ging über den gesamten Parkplatz und im Regen wollten wir uns da nicht anstellen. Vanyminator hatte da unter der Woche mehr Glück.


    In der Nähe, abseits von allem, hat übrigens "Alpine F1" seinen Sitz. In der letzten Woche sind wir außerdem bei Mercedes, Red Bull und Aston Martin F1 vorbeigefahren. Mehr als Werkstore, Mauern und Schranken sieht man von den Teams übrigens nicht. Die Besuche könnt ihr euch also eigentlich sparen.


    Wo wir beim Thema sind, springen wir zurück zum Freitag.


    Formel 1 in Silverstone:

    Vorab, ich bin normalerweise kein Mensch für solche Veranstaltungen. Weder für Festivals mit Camping, noch für Sportveranstaltungen, wo man für fünf Minuten Action fünf Stunden rumsitzen muss. Große Menschenmengen sind einfach nicht meins und ich mag saubere Sanitäranlagen.

    Das war jetzt der zweite F1-Freitag für mich, aus den gerade genannten Gründen beide Male mit Hospitality-Tickets. Dementsprechend kann ich nur aus der Perspektive berichten. Hospitality bedeutet übrigens übersetzt "Gestresst sein, weil man durchgehend zwischen Event und Essen oszilliert". Kein Mensch kann so viel fressen. Kaum ist eine Session vorbei, wird der nächste Gang serviert, da geht es definitiv nicht um den Sport.


    Es war trotzdem - bis ca. 16:40 Uhr - ein netter Tag. Hier der erste Teil der Eindrücke:


    Zum Hospitality-Bereich gehörten zwei Tribünen mit recht guter Übersicht über die Strecke.

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    Hier zwei Bilder der Formel 2:

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    Die Formel 1 folgt im nächsten Beitrag.

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    Ich sehe gerade, ich werde - anders als geplant - doch nicht allen Fans gerecht, da ich kein Haas-Foto rausgesucht habe. Ich entschuldige mich vorab bei allen Anhängern dieses Teams.



    Wie es genau weitergeht, kann ich jetzt noch nicht sagen. Das hängt ein wenig ab, wie es morgen in der Werkstatt läuft. Der "Devon"- und "Wales"-Teil der Reise sind aber schon storniert. Da werde ich stattdessen Zuhause sitzen und mich dem Problemfall widmen. Ich hoffe aber, nächste Woche noch ein paar Orte zu besuchen, die einen Bericht Wert sind. Dann auch weniger Aston Martin lastig.

  • Und es geht doch weiter.


    Die ungeplante Änderung der Route verschlug uns in das "Ettington Park Hotel" (was anderes war in der Gegend nicht mehr frei). Zwar wurden wir von diversen Geistern heimgesucht, aber wenigstens passte das Gebäude zum Auto.


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    Am Dienstag ging es Richtung Süden. Da der Versuch, dem armen Herrn Clarkson ein wenig Geld zu geben, bei Diddly Squat leider gescheitert war, machten wir diesmal einen Abstecher zur Hawkstone-Brauerei.


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    Das Bier habe ich noch nicht probiert, aber der/die/das Cider kann ich empfehlen. Unter der Woche ist da auch nichts los und man bekommt auch dort einige Artikel vom Hof.


    Auf den weiteren Weg wurden uns dann Steine gelegt.

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    Trotz Regen Menschenmassen. 2006 war ich im Rahmen einer Klassenfahrt schon einmal da. Seitdem hat man eine der beiden Landstraßen, zwischen denen Stonehenge lag, gesperrt und ein riesiges Besucherzentrum gebaut. Eigentlich erstaunlich, dass es so lange brauchte, um dort Infrastruktur für die Besucherströme aufzubauen.


    Abends dann ein Abstecher in diesem Pub:

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    Mitbesitzer ist ein Mann namens James May. Etwas abgelegen, aber ein Besuch lohnt sich. Die Gerichte sind originell gemacht und keine typische Pub-Kost. Ohne Reservierung wird es allerdings schwierig und man sollte relativ früh da sein, weil auch die Parkplätze begrenzt sind. Aber auch den Weg lohnt sich landschaftlich schon.


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    Für den nächsten Tag habe ich den Besuch im "Haynes Motor Museum" aus dem stornierten Teil der Reise vorgezogen. Darauf wollte ich dann doch nicht verzichten. Zum Hintergrund: Es handelt sich hier um die Sammlung des Erfinders der "Haynes Manual". In Deutschland vergleichbar mit der Reihe "Jetzt helfe ich mir selbst". Definitiv besser als das "British Motor Museum", aber man merkt sehr deutlich, wann die Sammlung nicht mehr durch neue Fahrzeuge ergänzt wurde.


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    Fortsetzung folgt umgehend.

  • Weiter geht es mit dem "Haynes Motor Museum":


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    Wir hatten von "Top Gear"/"The Grand Tour" Clarkson und May, wer fehlt noch? Exakt, Richard Hammond. Mein Hauptgrund für den Museumsbesuch war die "Drivetribe"-Sonderausstellung. "Drivetribe" ist der YouTube-Kanal, auf dem von den dreien hauptsächlich Hammond auftritt. Man sollte keine gigantische Präsentation erwartet, aber ein paar bekannte Fahrzeuge sind dort trotzdem zu sehen.


    Der Chevrolet SSR aus dem "Eurocrash"-Special:

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    Der Buick Riviera Boattail aus "Lochdown":

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    Oliver, der berühmte Opel Kadett aus dem Top Gear Botswana Special:

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    Und der Aston Martin DB9 aus "Sandjob":

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    Und ja, es ist tatsächlich der DB9 und nicht unser DBS, der noch drei Parkunfälle hinter sich hat.


    Weiter geht es nach der nächsten Maus.

  • Und zum Schluss ein Mazda NB-Projekt des Kanals. Irgendwann soll den ein Prototyp-V10 antreiben. Allerdings zieht sich das alles schon etwas.


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    Während der erste Teil unseres Urlaubs sehr Aston-Martin-lastig war, fällt mir gerade auf, dass Woche Nr. 2 ganz unter dem Motto "Auf den Spuren von Top Gear" stand.

    Die nächste Etappe, von Salisbury nach Bognor Regis hätte nur knapp eine Stunde gedauert, bis zum Check-In in der nächsten Unterkunft musste aber noch Zeit tot geschlagen werden. Also ein kurzer Abstecher zum "Dunsfold Aerodrome" gemacht.


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    Viel kann man nicht sehen, da selbst der Gewerbepark hinter Sicherheitskontrollen liegt.


    Die Mittagszeit verbrachten wir an einem weiteren "Caffeine & Machine"-Standort, diesmal "The Hut". Ich kann mich nur wiederholen: Wir brauchen so was in Deutschland!


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    Bognor Regis war in Sachen Unterkunft ein Reinfall. Aber immerhin lag es nah am nächsten Programmpunkt und für Wasser bin ich eh immer zu haben.

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    Nun zum großen Finale am Freitag: Das "Goodwood Festival of Speed"

    Es war das erste Mal, dass ich live vor Ort war. Ich bin selten sprachlos, aber was einem da an Fahrzeugen geboten wird, ist unfassbar. Fotos und Videos bilden das nicht ansatzweise ab. Solltet ihr die Gelegenheit zu einem Besuch haben, nutzt sie. Und nehmt euch am besten mehr als einen Tag Zeit.


    Es folgen ein paar willkürlich ausgewählte Eindrücke:

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  • Goodwood FoS Teil 2:


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    Ich war dann doch sehr erstaunt, als plötzlich dieses Monstrum vorfuhr. Ich hoffe wirklich, dass die Zulassungsbehörden in Europa den Verkauf hier verhindern.


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    Der Aston Martin Valour wird nie mein Favorit werden. Und diese Lackierung sind zusätzlich noch furchtbar nach "Lippenstift auf Schwein" aus.


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    Über 400.000 Euro für einen Mustang. Und dann beschwere sich noch einmal jemand über die Antenne am ND:


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    Einen haben wir noch.