Nachdem der Bericht über unsere Schottland-Tour im letzten Jahr (hoffentlich) einige zu eigenen Reisen inspirieren konnte, versuche ich euch noch einmal auf dumme Gedanken zu bringen. Wir sind momentan in England unterwegs. Zwar nicht mit dem MX-5, aber die Orte sind ja nicht vom Auto abhängig.
Obwohl der Großteil der Reise noch ansteht, fange ich hier schonmal an, damit das am Ende kein gigantischer Einzelbrocken wird. In mehreren Beiträge würde das so oder so enden.
Montag ging es mittags Richtung Eurotunnel. Eigentlich wollten wir in der Nähe von Folkstone übernachten und dann am Dienstagmorgen erst zu unserem nächsten Ziel weiter, aber am Sonntag hatte ich mich kurzfristig dazu entschieden, mir die Option offen zu halten, gleich ins nördliche Oxfordshire durchzufahren, anstatt wie eigentlich geplant erst am Dienstagmorgen.
Die Option haben wir dann auch gezogen, sodass wir nach neun Stunden an unserer Unterkunft, einer ehemaligen Mühle, angekommen sind:
Damit war das nun die längste Strecke, die ich selbst bisher am Steuer saß. Normalerweise bin ich kein Freund von so was, aber ich muss auch sagen, dass der DBS - abgesehen vom fehlenden Stauraum - durchaus seiner Einstufung als GT gerecht wird. Mir ging es nach kürzeren Fahrten schon schlechter.
Damit waren wir nun zum Glück räumlich nicht mehr weit weg von unserem festen Termin, der für Dienstag angesetzt war: Eine Werksbesichtigung bei Aston Martin.
Normalerweise sind alle Termine für die Händler blockiert, aber ich hatte das Glück, dass ein freier für Privatpersonen in unsere Urlaubszeit fiel.
Hier der DBS vor seiner Geburtsstätte:
Wer Interesse hat: Die Tour kostet für sechs Personen 370 Pfund plus Mehrwertsteuer. Einen Aston müsst ihr dafür nicht zwangsläufig haben. Nur Glück bei den Terminen.
Wenn ihr eine Visa-Card von der ING habt, könnt ihr vor Ort übrigens die Zeche prellen und kostenlos besichtigen. Anscheinend hält die ING Aston Martin für Betrüger und blockt den Zahlvorgang. Aber wahrscheinlich wollen die doch irgendwann Geld sehen und schicken mir die zugesagte Rechnung...
Mehr als Fotos vom Foyer kann ich hier leider nicht zeigen, für die Produktion mussten wir einen Geheimhaltungsvertrag unterschreiben, weil da möglicherweise Dinge zu sehen waren die man (noch) nicht sehen sollte.
Auf den Bildern ist ein dezent lackiertes Fahrzeug zu sehen, über dessen Optik ich mich nicht hier auch noch auslassen werde. Nicht jede Marke kann immer Volltreffer landen und die meisten F1-Fahrer sollten sich nicht mit Autodesign beschäftigen.
Für mich war die Führung auf jeden Fall ein absolutes Highlight. Ich hätte nicht gedacht, dass ich irgendwann mal zu dieser Gelegenheit komme. Jetzt hätte ich mir andere Umstände gewünscht, die das alles leistbar gemacht haben, aber nun ja.
Ich erwähnte oben, dass bei der Führung bis zu sechs Personen möglich sind. Eigentlich wären wir zu zweit gewesen, wenn wir nicht über dieses Forum einigermaßen erträgliche ( ) Menschen kennengelernt hätten, die sehr spontan ihre Urlaube planen.
Und ja, auch der RF von Vanyminator durfte durch das Tor bei Aston Martin.
Das Foto entstand übrigens auf dem Parkplatz des "British Motor Museum". Jeder sollte selbst entscheiden, ob dieses Museum auf die Reiseroute gehört. Drücken wir es so aus: Es fasst den Zustand und die Geschichte der britischen Autoindustrie ganz gut zusammen. Inklusive der leichten Depressionen, die man beim Anblick einiger zahlreicher fast aller Exponate bekommt. Wir waren jedenfalls in etwas mehr als einer Stunde durch. Hier zwei Fotos aus der Jaguar-Sammlung, die alles weniger schlimm wirken lassen:
Ebenfalls recht kurzfristig hatten wir uns noch dazu entschieden, beim gehypten "Caffeine & Machine - The Hill" zu essen. Angekündigt war nur ein VW-Bus-Treffen, aber kurzfristig haben Valvoline und Aston Martin wohl auch noch eine Veranstaltung eingeschoben, von der ich vorab nichts mitbekommen habe. Begrüßt wurden wir dann von mehreren Aston und einem F1-Showcar:
Wer in der Nähe ist, sollte da auf jeden Fall vorbeifahren. So was bräuchten wir auch in Deutschland. Eigentlich stand das auch erst für Samstag auf der Liste, aber der spontane Besuch hat sich auf jeden Fall gelohnt. Mal sehen, was dort am Wochenende so passiert.
Hinweis: Vorab einen Tisch reservieren und schauen, ob für den Besuch ein Ticket gekauft werden muss. Es gibt quasi täglich stark besuchte Veranstaltungen, dementsprechend sind die Parkplätze schnell voll.
Kommen wir zum Abschluss noch einmal kurz zurück zur Kategorie "museale Enttäuschungen": Der "Aston Martin Owners Club" und der "Aston Martin Heritage Trust" sind von der Marke unabhängige Vereinigungen. Beide haben ihren Hauptsitz in einem Ort am A**** der Heide. In einer Scheune.
Das ist das gesamte inoffizielle Aston Martin Museum. Die Arbeit der Freiwilligen will ich hier gar nicht schmälern, aber es ist doch peinlich, dass eine solche Marke so mit ihrer Geschichte umgeht. Im Marketingbudget würde doch sicherlich genug Geld übrig sein, um dem Club eine Halle auf dem Werksgelände und Autos zur Verfügung zu stellen, wo man die Historie angemessen präsentieren kann. Aber gut, den Pokal vom LeMans-Gewinn 1959 hat man auch einfach verloren und die DTM-Autos (Ja, das war kein Werkseinsatz, aber AM stand trotzdem offiziell drauf) über Verkaufsportale verscheuert...
Das war es erstmal. Der nächste Teil folgt bei Gelegenheit.