Vorweg: Dieser Thread ist ein Experiment. Ich hoffe, es wird ein paar Jahre andauern, sollte es in eine Richtung gehen, die für mich unangenehm wird, lasse ich das hier löschen. Ich bitte darum, auf Mitleid oder Neid zu verzichten. Wenn ich frei wählen könnte, dann gäbe es überhaupt keinen Grund für den Inhalt.
Die letzten 16 Monate waren für mich unschön. Sehr unschön. Im Juni 2022 kamen meine Eltern beide ins Krankenhaus. Bei meinem Vater wurde schon vor Jahren - passend zum Ende des Berufslebens meiner Mutter - Parkinson diagnostiziert. Sie hat sich allein um ihn gekümmert, wollte auch keine Hilfe annehmen. Die Strecke zwischen dem Ruhrgebiet und dem nördlichen Münsterland war zwar keine gigantische, aber sie wollte meine ständige Begleiterin und mich mit allem nicht belasten. Bei den Eltern will man dann auch keine klugen Ratschläge geben oder sich einmischen. Jedenfalls hat sie sich vernachlässigt, ging selbst kaum zum Arzt. Im Juli 2022 starb sie dann, vier Tage nach der Diagnose, mit 65 an Krebs. Dementsprechend kam einiges auf mich zu. Elf Monate später starb dann auch noch - für ihn eine Erlösung - mein Vater im Pflegeheim. Vor einer Woche habe ich den Verkauf meines Elternhauses mit der Schlüsselübergabe abgeschlossen. Eigentlich war vor 16 Monaten, als ich alles in die Hand genommen habe, mein Plan, dass der Verkaufserlös das Pflegeheim und die Miete einer Wohnung für meine Mutter finanziert. Wie beschrieben, kam es anders.
Das als offene und ehrliche Vorgeschichte, damit ich hier nicht als "neureich" oder sonst irgendwie abgestempelt werde.
Immer, wenn ich mit irgendwem über das letzte Jahr rede, gebe ich den Tipp, dass man nichts aufschieben soll. Wenn man die Möglichkeiten hat, sollte man dankbar sein und sich Träume erfüllen. Wer weiß, wann einen plötzlich der Blitz beim K***** trifft, wie man im Ruhrgebiet zu sagen pflegt.
Deshalb habe ich einen Plan für die nächsten Jahre. Für viele sind Autos nur Gebrauchsgegenstände, aber ich wage mal zu behaupten, dass das hier im Forum nicht die gängige Meinung ist. Es klingt komisch, aber mir hat es bei den ganzen Fahrten auf der A31 sehr geholfen, dass ich in einem Mustang, Vantage oder MX-5 und nicht in einem Opel Grandland saß. Ich musste einmal den geleasten Grandland meiner Eltern zu uns überführen, das reichte mir. Wie sagte schon Marcel Reich-Ranicki: „Geld allein macht nicht glücklich, aber es ist besser, in einem Taxi Ford Mustang zu weinen als in der Straßenbahn einem SUV.“ Aber das nur am Rande. Wir waren schon vorher in der glücklichen Lage, durch gute Jobs - und den fehlenden Drang, eine Immobilie zu kaufen - Finanzierungen für Autos wie den MX-5, Mustang oder den Vantage zu bekommen. Das war perfekt, das hatte ich mir früher nie erträumt. Ich würde auch lieber auf alle Autos verzichten und stattdessen weiterhin zwei Mal die Woche mit meinen Eltern telefonieren.
Worauf ich eigentlich hinaus will: Seit meiner frühen Jugend bin ich in Autoforen angemeldet. Ich war froh darüber, wenn auf Veranstaltungen Leute ihre teuren Autos geteilt und nicht in der Garage versteckt haben. Nach dem letzten Termin am Haus waren wir noch bei einer ehemaligen Lehrerin von mir und sie fragte mich, ob der autoverrückte Sohn eines Kollegen vorbeikommen und sich den Vantage angucken könne. Kein Problem, warum nicht? Angeblich redet er immer noch von nichts anderem.
Aber das ist genau das, was ich wollte: Diese Autos teilen.
Deshalb nun folgendes: Mein Ziel für die nächsten drei/vier Jahre ist es erstmal, jede Motorvariante (R3, V6, V10 etc.) einmal zu besitzen. R4 und V8 hatten wir schon vorher erledigt. Auf der Liste stehen unter anderem: Porsche 991 GT3, Corvette C8, Audi R8, Toyota Supra, GR Yaris, Subaru WRX, Civic Type-R, Audi TT RS und - wahrscheinlich als letztes Auto - BMW M3 Touring. Optional Lotus Emira, Alpine, Nissan GT-R etc. Immer in der Hoffnung, nicht mit irgendeinem Auto so viel Kohle zu verbrennen, dass sich die weitere Liste komplett erledigt hat. Sollte zufällig ein Fahrzeug dabei sein (und ihr idealerweise im Ruhrgebiet/in NRW wohnen) können wir gerne über Treffen oder Mitfahrten sprechen.
Die ersten beiden (+ ein Extra) Autos sind gekauft, eins wurde auch schon abgeholt.
Das neue "Alltagsauto" für die nächsten neun Monate: Alfa Romeo Giulia Quadrifoglio aus dem Jahr 2019
Anekdote am Rande: Seit Jahren rege ich mich über Carbonteile an empfindlichen Fahrzeugstellen auf. Die können viel zu leicht kaputt gehen, was soll der Mist? Ein Tag, nachdem ich die Giulia abgeholt und damit ein Fahrzeug mit so einem Zeug habe, wollte ich sie auf einen anderen Tiefgaragenstellplatz stellen. Was passiert?
Kein anderes Auto hat die breiteste Stelle unten an der Tür. Mit allen Fahrzeugen kann ich nah an dem Pfeiler parken. Nur bei dem Alfa...
Da die Autos auf der Liste nichts für Kurzstrecken sind, hole ich morgen einen Abarth 500e (für drei Jahre geleast) in Essen ab:
Und irgendwann, wenn der komplett unfähige Verkäufer es schafft, kann ich auch den Aston Martin DBS Volante abholen. Warum ein DBS? Weil ich glaube (und hoffe), dass das der einzige V12-Aston Martin ist, der nicht weiter minütlich an Wert verliert, sondern wenigstens stabil bleibt.
Damit aktueller Fuhrpark:
- Mazda MX-5 (bleibt dauerhaft)
- Aston Martin V8 Vantage (bleibt auch erstmal)
- Ford Mustang GT (muss leider dringend weg, bei Interesse gerne melden)
- Abarth 500e (Leasing bis 2026)
- Alfa Romeo Giulia Quadrifoglio (maximal für neun Monate)
- Aston Martin DBS Volante (bis zum Englandurlaub, danach weg)
Nochmal: Ich möchte hiermit nicht angeben und nicht um Mitleid betteln. Ich bin durch sch*** Umstände in diese "Traum"situation gekommen. Aber ich möchte die Autos wenigstens mit anderen Enthusiasten teilen, weil ich weiß, wie es die Stimmung heben kann.