Muddy & Chippy on the road

  • Jop, genauso geht's mir mit GR Yaris vs MX-5 :D

    Liebe Grüße

    Vany


    Mazda MX-5 RF G160 Exclusive Line in Soul Red, foliert in Orafol 970-319 Ultramarine-violet, SPS Street, Gen4 Tenshi ESD

    Toyota GR Yaris in Precious Black

  • Ich denke, es ist durchaus hilfreich, hin und wieder sportliche und sportlich angehauchte Fahrzeuge jenseits des MX-5 zu fahren, um die damit gewonnenen Erkenntnisse für die optimale Version des eigenen MX-5 umsetzen zu können. Dazu kommt, dass das Thema "Leichter Roadster" so viele Entwicklungsmöglichkeiten bietet, in welche Richtung man seinen MX-5 abstimmen möchte.


    Diese Faszination und die Nuancen werden sich dem normalen Autofahrer nicht erschließen, klar, aber ich verstehe ja auch beispielsweise nicht, was an einem Triathlon so erstrebsam sein soll. Also erfreuen wir MX-5-Nerds uns doch an den Möglichkeiten, die die Ausgangsbasis uns gibt, und lernen gerne mit den Erfahrungen, die wir auf anderen Fahrzeugen machen, um den eigenen MX-5 noch passender hinzubekommen.


  • Jop, genauso geht's mir mit GR Yaris vs MX-5 :D

    Ich habe ja eine noch deutlich weniger sportliche, dafür komfortablere Kombi als ihr zwei mit dem Mazda 6.
    Vielleicht kann man es so zusammenfassen: mit vielen anderen Autos kommt man, grad auf längeren Strecken, entspannter, ausgeruhter mit deutlich mehr Komfort und mehr Annehmlichkeiten an, aber in kaum einem anderen Auto kommt man glücklicher an.

  • Vielleicht kann man es so zusammenfassen: mit vielen anderen Autos kommt man, grad auf längeren Strecken, entspannter, ausgeruhter mit deutlich mehr Komfort und mehr Annehmlichkeiten an, aber in kaum einem anderen Auto kommt man glücklicher an.

    Jetzt wollte ich auf das "entspannter" eingehen, aber je öfter ich den Satz gelesen habe, desto mehr muss ich ihn stehen lassen. ^^

    ND G184 SL + SP | H&R Monotube | VA30 HA36

  • Also ich fahre regelmäßig 940 km Kopenhagen - Siegerland, und komme immer tiefenentspannt an - glücklich sowieso :love: Komfort ist wohl eine individuelle Angelegenheit. Mir reicht eine gute Sitzposition (besonders für den Rücken), und dass das Radio die betriebsbedingten Neben- (Haupt-?) Geräusche übertönen kann :thumbsup:


    P.S. Chipmonk77 Danke für tollen Lesestoff :thumbsup:

    ND RF 160 2018 Machine Gray Metallic

    🦮Fussraum Höhenadapter, Matraze, Sicherheitsgeschirr🦮, AA, Carsifi, KN Luftfilter, Smoked Seitenblinker / Sidemarkers, Zymexx Heckleuchten dark, ZStyle#1Yuki-ND-ALCX, K-Tec (13/17), Spurplatten (30/36), Heck Cup Spoiler, MX5Things Windows, ACC & Roof Ctrl., I.L. Performance Streben v&h, Rückfahrkamera, Cravenspeed Door Bushings rot, Trunk Lid Popper, Trunk Organizer, Stubby, teking85 Windschott, OEM Einstiegsleisten, schwarze Embleme, VIOFO A129

    Einmal editiert, zuletzt von Holger DK ()

  • So, bevor es hier weiter geht mit meiner „Bewertung“ der Modifikationen „Post-ND2“… möchte ich noch etwas loswerden. Und das vor allem den Mitlesern dieser „Diskussion“ mit Sven widmen 8)

    Auf den ersten (und auch zweiten) Blick mag man hier die engagierte Argumentation eines etwas marketing-affinen MX-5 Fans sehen, der in seiner Nerdigkeit tief reingeht… und mit den „harten Wahrheiten“ eines erfahrenen Fahrwerks-Ingenieurs aus dem Automotive-Bereich konfrontiert wird, der das mit seiner Expertise widerlegt bzw. infrage stellt. Spannende Kombi zum Mitlesen… da lernt man bestimmt noch die ein oder andere Sache, oder kriegt noch mal irgendwo einen interessanten Hintergrund. Das Spielfeld ist klar verteilt und man hat dadurch schon einen gewissen Bias… wo die Reise in der Diskussion so hin gehen mag - und schlußendlich auch, welches „Team“ dem eigenen Kopf/Verstand da näher ist.

    Ich möchte das ein bisschen auflösen, bevor wir „in medias res“ gehen. Sven und ich haben auch einen Bias. Er (Du…) hat den ingenieurs-technischen Bias seines Berufs. Mein berufsbedingter Bias ist wissenschaftlich und Daten getrieben. Klar, die Grenzen sind fliessend. Die eine Seite arbeitet natürlich auch mit Wissenschaft und Daten… und die andere Seite hat auch ihr „technical engineering“. Ändert aber nichts am Bias.


    In meiner Profession haben wir kein Produkt, das wir in jedwede Richtung hin entwickeln können mit technischer Finesse. Wir haben Probleme, und suchen nach einer Lösung. Jedes Problem das wir angehen, verlangt nach einer anderen Lösung. Der Prozess bleibt bestenfalls ähnlich, der Weg ist immer ein Neuer.

    Für die meisten Probleme gibt es schon Lösungen. Das ist das Gros der Medikamente, die man so kennt. Es gibt bekannte Substanzklassen. Man hat ein Verständnis für viele Wirkprinzipien und Mechanismen. Auch hat man so gewisse „Dogmen“ durch die vielen Jahrzehnte (oder Jahrhunderte) implementiert. Keine Wirkung ohne Nebenwirkung. Die Dosis macht die Wirkung. Sicherheit geht vor Effektivität. Effekt geht vor Verträglichkeit.

    Ein wirksames Molekül zu haben, das irgendwie einen Effekt auslöst auf das vorliegende Problem. Das ist der Job. Da hilft bzw. half oft der Zufall in der Vergangenheit. Meist ist es ewiges rum probieren und suchen nach irgendeiner Reaktion. Und da dann weiter zu machen. Und immer an der Grundlagenforschung zu bleiben, die ständig Neues entdeckt.

    Das „Handwerk“, was die Regale in den Apotheken so voll sein lässt… das ist ein ein Anderes. Das ist unser „Engineering“. Da werden bekannte Substanz(-klass)en immer weiter „verfeinert“. Wirksamkeit erhöht, Nebenwirkungen reduziert. Dosisintervalle verändert. Neue Applikationsformen entwickelt. Indikationen erweitert.


    Das alles sehr gut „eingefahren“ und - tada - natürlich glänzt die deutsche Pharma-Entwicklung gerade in den Dingen. Wir haben die ausgeklügelsten „technischen“ Lösungen. Exzellente Qualität entlang der ganzen Wertschöpfungskette. Und ohne „die Deutschen“ funktioniert selbst die ganze weltweite Bio-Technologie bis heute nicht… der Gamechanger der letzten 30 Jahre.

    Wir haben auch immer noch mit die besten Forscher der Welt. Die arbeiten aber zum großen Teil nicht mehr hier. Die arbeiten an neuen Dingen. Und dafür ist hier immer weniger Platz gewesen. Die Plätze hier sind besetzt mit den besten Leuten, die hier weiter die „Erfolgstreiber“ verfeinern und multiplizieren. Und ohne die geht weltweit auch nichts. Alle anderen mit ihren vielversprechenden Molekülen sind doch auch auf „uns hier“ angewiesen. Wir treiben den Fortschritt doch weiterhin an.

    Sorry, ich schweife etwas ab… die Parallelen zwischen „Pillen und Auto“ sind aber auch zu erschreckend ähnlich, wenn man gerade mit der großen „Mobilitäts-Transformation“ konfrontiert wird :saint:


    Geht das nicht auch anders? Ja geht. Die spannenden Neuerungen… die wurden einfach entdeckt. Meist aus Zufall. Oft aus purem Willen… nicht aufhören, bevor man findet, was man sucht. Manchmal aus der Beobachtung… fokussiere den Blick und nehme Dir mehr Zeit dafür.

    Heute ist das auch ziemlich „daten-getrieben“. Wir generieren viel Daten, da wir darüber ja auch erst die Produkte verstehen, erklären, zulassen können. Alles, was wir sehen und zeigen können ist eine Wirkbeziehung zwischen Problem und Lösung. Die wir dann wissenschaftlich herleiten und erklären müssen. Der einfache Beweis, dass es ja funktioniert… der ist ja offensichtlich durch den erzielten Effekt. Das müssen wir eh zeigen - und auch gegen die bestehenden Lösungen einen Mehrwert darlegen. Sonst kommt das gar nicht auf den Markt.

    Man stelle sich kurz vor, dass z.B. jeder neue „Hot Hatch“ nur auf den Markt kommt, wenn er irgendeinen „überzeugenden“ Benefit gegenüber der Konkurrenz bringt. Ist er nicht klar besser oder wenigstens vielseitiger oder sicherer… dann wird das nichts. Dann heißt es: Vielen Dank, ihr habt da zwar etwas interessantes/überzeugendes gebaut. Zum jetzigen Zeitpunkt reicht das aber noch nicht für uns. Kommt bitte wieder und gibt uns bessere Argumente/Daten.

    Aufgrund dieser Umstände, verschwinden viele vielversprechenden Substanzen wieder in der Schublade bzw. erblicken nie das Licht der Welt. Das trifft nicht nur fertige Produkte. Das fängt meist viel früher an, wenn eigentlich wirksame Moleküle schon als nicht potent genug für die Zulassungsregularien gesehen und aussortiert werden. Oder vollkommen neue Transport-Systeme nicht mehr weiter entwickelt werden, da man den grundsätzlichen Mehrwert und die darin gebündelte Innovationskraft gegenüber den alten gar nicht darstellen kann in dem engen und nicht dafür ausgelegten „Prüfprotokoll“.

    Ab und zu passieren trotzdem noch Wunder… wenn z.B. ein etwas durchgeknalltes Forscher-Ehepaar es sich zur Aufgabe macht, an ihrer Idee und ihrer Technik festzuhalten und einfach weiter zu machen. Und eine Pandemie um die Ecke kommt ;)


    Mein Job ist in den ersten 15 Jahren gewesen, sich um „hoffnungslosen“ Fälle zu kümmern. Nicht der üblichen „Norm“ gemäße Studien-Designs zu konzipieren, die die passenden Endpunkte für eine neue Argumentation liefern können. Menschen zu finden, die das durchführen können und wollen. Daten zu generieren, die wir zum Nachweis der Theorie und Argumentation brauchen. Daten aufzubereiten und ein verständliches Kompendium für sehr ausführliche Produktmonografien zu erstellen.

    Mein erster „Fall“ war direkt ein Klopper, der hat aber einen nachhaltigen Effekt gehabt. Und die Parallelen sind mit der Hauptgrund, weshalb ich mich (seit inzwischen mehr als zweieinhalb Jahren) gerade in die Themen GVC/GVC+/KPC so verbissen habe. Und deswegen ihr jetzt einen schon sehr langen Text ohne jeden Bezug zum Thema MX-5 aushalten musstet… ab hier nur noch ein - wichtiges - bisschen länger :whistling:


    “There's a point at 7,000 RPM... where everything fades. The machine becomes weightless. Just disappears. And all that's left is a body moving through space and time. 7,000 RPM. That's where you meet it. You feel it coming. It creeps up on you, close in your ear. Asks you a question. The only question that matters. Who are you?“ Carroll Shelby

  • Ich habe damals Unterlagen über ein Molekül-Derivat von einem Amphetamin vorgelegt bekommen. Das hatte eine weniger ausgeprägte Rezeptor-Bindung. Anders als das altbekannte Suchtmittel, hatte dadurch es eine weniger aufputschende Wirkung und war verträglicher. In Europa ist die komplette Substanz-Klasse und jegliche Derivate als „Droge“ klassifiziert. Das fällt hier daher fast komplett aus der weiteren Erforschung, da man das eh nicht auf den Markt kriegt.

    In den USA wurde aber damit geforscht und man fand eine Indikation, wo erstmals ein Amphetamin-Derivat eingesetzt werden konnte. Tatsächlich wurde daraus ein Medikament gegen Depression. Mit dem Wirkfokus auf Antriebssteigerung und nicht auf Stimmungsaufhellung, etc. So niedrig dosiert, dass es nicht abhängig macht und mit einer Transport-Technik, die MIßbrauch unterbindet.

    Rund 10 Jahre hat es gedauert, bis die „Tablette“ auch hier gelandet war. Und sich trotz der jahrzehntelang genährten Vorurteile sogar irgendwann halbwegs gut verkaufte.

    Man hatte hier eine kleine Lücke ausfüllen können, die immer so einen bisschen unbesetzt gewesen war. Die Lücke war aber klein, obwohl doch eigentlich viel mehr Depressive davon profitieren konnten. Wie in den USA.

    Warum nicht hier? Hier haben die Ärzte alle „aussortiert“, die ein zu großes Suchtpotential haben. Rauchen, trinken, Süßes, „Sport-Junkie“… eine große Range. Es ist schon seit zu langer Zeit bewiesen, dass Amphetamine auch in geringen Dosen andere Süchte verstärken oder auslösen können. Die Datenlage dazu ist groß. Eine Zulassung allein ändert nicht die allgemeine Lehrmeinung. Das ändert sich nur über lange Erfahrungszeit und viele Daten.

    Case closed… das Medikament ist durch. Bringt so immer noch beständig kleinen Profit und hat seine Entwicklungskosten eh schon im Sack.


    Und das ach so innovative Unternehmen, bei dem ich gerade angefangen habe… das hat die ollen Entwicklungspatente und Verkaufslizenzen jetzt 15 Jahre später aufgekauft. Und das in der kleinsten Business-Unit abgestellt - wo ich jetzt bin. Ich sitze im ersten Strategie-Meeting meines Lebens und erwarte jetzt (wie der Rest), dass man mir bzw. uns jetzt sagt, wie wir das jetzt in unsere Produktpalette implementieren. Wie habe ich mich getäuscht…

    „Wir haben hier einen großen „Gamble“ betrieben“… sagt man uns. Wir haben einen totgerittenen Gaul gekauft. Weil wir auf Leute gehört haben, die darin noch ein Rennpferd sehen. Wir das bisher aber nur in einer Disziplin haben laufen lassen, wo es gar nicht siegen kann. Die haben die Einzigartigkeit in dem Talent erkannt, und wir wollen diesem Rat folgen.

    Dann wurde das Geheimnis um die zukünftige Aufgabe gelüftet. Es hatte sich über die lange Zeit auf dem Markt und die steigende Menge der behandelten Patienten ein Muster ergeben. Etwas, das in dem immer größeren Datenpool nur einigen ganz wenigen aufgefallen war… denen, die nicht immer nur nach den üblichen Mustern/Endpunkten geguckt hatten.

    Die depressiven Patienten, die zusätzlich leichte Suchtproblematiken hatten, berichteten von Veränderungen im Suchtverhalten. Das Verlangen nach Alkohol war reduziert. Trinker hatten sich besser im Griff, Gelegenheitstrinker hörten oftmals auf. Bei Rauchern war das krasser, da war das Verlangen fast ausnahmslos weg und auch der „erzwungene“ Nikotin-Kick blieb auf einmal aus. Das war, wie wenn ein Schalter umgelegt wird.

    Bei genauerem Studium der Daten hatten die Wenigen dann auch herausgefunden, dass dieses Muster nur bei dem kleinen Patientenklientel aufgefallen war, die eine sehr niedrige Dosis von ihrem „Depressions-Medikament“ bekamen.


    Auf der Beamer-Leinwand wurde uns dann die Aufgabe präsentiert. Wir haben ein als Droge süchtig machendes Betäubungsmittel gekauft, das soweit gezähmt wurde, um als gutes Nischen-Medikament halbwegs etabliert zu sein. Man kratzt sich nicht gegenseitig den Rücken blutig zwischen der von uns versprochenen Wirkung und den in der Lehrmeinung zementierten Nebenwirkungen. Amphetamine bleiben anerkannt als aufputschend, süchtig machend, suchtverstärkend. Dieses hier putscht aber weniger auf und macht in der Form nicht süchtig. Alle sind zufrieden und in ihrer Komfortzone.


    Und wir sollen jetzt einen Weg finden, um zu zeigen:

    Hey, wenn unser Amphetamin-Derivat in so ganz geringer Dosierung eingenommen wird, dann „wirkt“ es gar nicht. Putscht eigentlich gar nicht auf. Macht auch geringere Nebenwirkungen. Und wisst ihr, was ganz „fancy“ ist? Das ist nicht nur NICHT suchtverstärkend… nee, das unterdrückt auch das Suchtverlangen.

    Das ist so gut… dass wollen wir jetzt allen Rauchern geben können, die einen großen Leidensdruck haben wegen ihrem Suchtverhalten. Erst als 1-Tages-Tablette und irgendwann in naher Zukunft als 7-Tage Pflaster.


    Ich habe das bis kurz nach der Zulassung begleitet und mich dann anderen Aufgaben gewidmet. Losgelassen hat mich das nie. Als ich damit anfing, waren schon 30 Jahre rum seit der ersten Synthese dieses ollen Amphetamin-Derivats. Knapp 20 Jahre, nach dem andere Leute, anderswo meinen Job gemacht haben, um das depressiven Patienten zugänglich zu machen. 15 Jahre, nachdem das erstmals als Anti-Depressivum das „Licht der Welt“ erblickt hatte.

    In unseren Händen hat es dann 5 Jahre gedauert, um eine europäische Zulassung zu bekommen. Im gesamten anglo-amerikansichen Raum und weiten Teilen Europas ist das seit knapp 15 Jahren der absolute Standard in der Raucherentwöhung mit Medikamenten. In Deutschland hat es sich bis heute nicht durchgesetzt. Die Kassen bezahlen das nur in Einzelfällen, da medikamentöse Therapie-Verfahren bei Rauchern immer noch nicht anerkannt sind. Die geprüfte, zugelassene und bewiesene erste große Innovation seit Jahrzehnten in der Suchtbekämpfung wird von Denen abgelehnt, die in ihrer Lehrmeinung zu erschüttert sind um ihre eigenen Leitlinien dahingehend zu korrigieren.


    Yada, yada, yada… und jetzt kommt mir gerade auch noch meine geliebte Marke Mazda um die Ecke. Hat sich einer schon länger bekannten Technik bedient… und dann bei der Auswahl nicht mal in das Regal gegriffen, wo die am weitesten entwickelten „Latest-Gen“-Produkte liegen. Die alten Sparfüchse…

    Wie? Brauchen die nicht? Ok, reicht denen das also. Weil das uns Kunden reichen soll? Wir brauchen kein High-End? Hmmm… eigentlich stehe ich aber schon auf High-End. Und auf Mazda. Schade. Dann können die es auch gleich lassen. Lieber keine Neuerung, als was Schlechtes. Die bringen das aber trotzdem. Hast ja keine Wahl. Ja, die müssen ja auch immer und regelmäßig was Neues bringen. Ist in meinem Job ja auch so. Und wenn sich das etwas weniger ausgefeilte immer noch gut verkaufen lässt… so ist das halt mit der „Verbesserung“.


    What?… jetzt sagen die aber doch was anderes, wo ich jetzt mal genau lese. Die nehmen zwar diese Technik und davon nicht mal das Beste. Aber nutzen die für was ganz anderes. Und das ist soviel anders, dass die Leute von Mazda sich gar nicht scheren um die ganzen Technik-Diskussionen mit all ihren Vor-/Nachteilen und Evolutionen 8|


    Und deshalb geben sie dem ganzen auch noch einen Namen, der ganz bewußt vermeiden soll, dass die Leute ihn direkt mit der darunter liegenden Technik assoziieren. Die G-Vectoring Control bzw. GVC+ ist da… tusch.

    Torque-Vectoring, bääh… gegen den Ausdruck haben die wohl was. Soll den Sinn des Unterfangens untergraben, wenn man das so nennen würde. Aha… naja, egal. Ich habe ja einen Hecktriebler. Mich betrifft das ja eh nicht :saint:


    Will aber trotzdem wissen, was die so genau machen. Das hat mein Interesse geweckt. Die geben sich doch auch sonst nicht mit so „billigen“ Lösungen ab. Dann lassen die das doch lieber eher und bleiben beim Bewährten. So kenne ich Mazda eigentlich.

    Ach, ich bin doch seit kurzem selbst im Mazda-Forum meines MX-5. Und da hatten die doch dieses „Technical Review“ in der DIRVE. War alles größtenteils auf japanisch aber mit viel Infos zum MX-5. Und hat mir direkt gefallen, dass es sowas gibt hier. Das ist auf dem Niveau eines ordentlichen Kompendiums… da, wo ich mich zuhause fühle. Vielleicht gucke ich mal, ob ich da andere Ausgaben finde, die mir erklären was das GVC/+ denn jetzt genau macht.


    Und ich würde fündig und war zufrieden. Anderweitig hat es mich nicht weiter tangiert… mal ganz abgesehen davon, dass ich ja mit meinem neuen (ersten) MX-5 genug zu entdecken, erfahren, genießen hatte.


    Naja, und in 2019 gab es ja außerdem auch viel wichtigere Dinge von Mazda, denen ich von da an naturgemäß alle Aufmerksamkeit gewidmet hatte. Das große ND2-Update.


    “There's a point at 7,000 RPM... where everything fades. The machine becomes weightless. Just disappears. And all that's left is a body moving through space and time. 7,000 RPM. That's where you meet it. You feel it coming. It creeps up on you, close in your ear. Asks you a question. The only question that matters. Who are you?“ Carroll Shelby

  • Alles war gut für zwei Jahre… und dann stellt Mazda KPC vor. Das „GVC+“ für heckgetriebene Autos, dass die damals schon als zwar theoretisch denkbares, aber längst noch nicht technisch umsetzbares nächstes Ziel genannt hatten.

    Jetzt geht es mich an… jetzt muss ich mir das mal genau anschauen. Beim GVC+ hab ich das ja auch gemacht. Und das war technisch schlüssig. Und in den folgenden Jahren haben die dann ja auch in allen möglichen Tests bewiesen, dass es funktioniert.


    Zu dem Zeitpunkt wußte ich natürlich nicht, dass sich daraus ganz schnell eine „Diskussionsschlacht“ im Forum entwickeln sollte. Mit von Anfang an sehr verhärteten Fronten, die ich so nicht erwartet hatte. Und noch viel weniger, dass darüber ein von mir wirklich geschätzter Bosch-ESP-Experte nicht nur die Diskussion, sondern direkt das Forum verlassen hat. Er hat mir - und das alles habe ich ihm 100%ig abgenommen - erklärt, dass er seine Lehrmeinung hat. Und noch mehr Erfahrung. Und das, was ich zu dem Thema von mir gebe all dem widerspricht. Ohne die neueste ESP-Generation und ohne Support von Bosch ginge da sowieso gar nichts. Alles, was von meiner Seite dazu käme, sei technisch gar nicht möglich und darüberhinaus gar nicht vorgesehen im ESP-Regelkreis, oder so.

    Freizeit ist Freizeit und er stand immer gern zur Seite mit seinem Fachwissen zum Thema Fahrdynamik. Aber Laien Dinge erklären zu müssen, die sie eh nicht im Detail verstehen… das Ganze über eine „Nicht-Diskussion“ eines doch gar nicht erzielbaren Effekts. Da würde er sich nur im Kreis drehen für nix und wieder nix. Dann investiere er ab Jetzt seine Freizeit lieber ins Fahren.


    Ich war bestürzt und alles, was ich inzwischen in Erfahrung gebracht hatte wanderte erstmal wieder in meine „geistige Schublade“. Die Diskussion im Forum nahm ein Ende und über KPC hat dann seit Anfang 2022 niemand mehr gesprochen hier. Verdammt viele hier fahren seitdem ein Auto damit. Wissen nicht, was es ist. Was es macht. Bemerken gar nicht, dass sie es haben.

    Crazy, oder?

    Seit Mitte 2023 habe ich nun auch ein Auto mit KPC. Ich kann nicht mehr schweigen ^^ … aber diesmal muss das Ganze anders laufen. Da muss ich dosiert ran gehen. Vielleicht schreib ich erstmal was in meinen „Muddy-Thread“.

    Das war im September 2023 hier Muddy & Chippy on the road


    Wieder ein halbes später ist der ND3 da und mit Track-DSC, Asymmetric-LSD und KPC schliesst sich endlich der Kreis rund um das „Entwicklungs-Gespann“ aus Mazda, Bosch und GKN. Die seit Ende 2019 zusammen ein bestimmtes Konzept verfolgt haben, das es so bisher gar nicht gab…


    Jetzt muss ich mir noch mehr Mühe geben mit der Erklärung und dem Kontext der Veränderungen. Hier werden für Einige „heilige Kühe“ geschlachtet werden beim heißen Thema LSD… und Track… und Lenkverhalten. Das braucht auch wieder etwas Raum und Zeit… schon allein um das Mindset dahin gehend aufzulösen, dass jetzt sogar die ganz vertraute Technik diesmal anders betrachtet werden soll. Und alte Bewertungsmaßstäbe da nicht mehr passen könnten…

    Das GVC haben wir nicht, das KPC kann man ignorieren und dann ist es gar nicht existent im subjektiven Fahrerlebnis. Alles was ich sonst in meinem Auto nicht will, kann ich eh abschalten oder gar nicht erst bestellen.

    Aber Lenkung, Differential und DSC… shit, um diese „Innovationen“ komme ich ja gar nicht rum.


    Und dann werden Euch im nächsten Post auch noch bisher unbekannte Bezeichnungen unterkommen wie „K LSD“ oder in dem Themenkreis Unerwartetes wie Pitch Control, Yaw Damping, Nose Obedience.


    Ich hoffe, das Interesse bleibt geweckt. Und glaubt mir, das Schreiben meinerseits ist aktuell weitaus mühseliger und länger… als das, was ihr schon beim Lesen dieser langen Texte fühlt und durch macht :P


    Ich werde das aber noch abschließen bis Montag. Dann ist erst mal alles gesagt, was zu dem Thema „raus musste“ ;) 8)


    “There's a point at 7,000 RPM... where everything fades. The machine becomes weightless. Just disappears. And all that's left is a body moving through space and time. 7,000 RPM. That's where you meet it. You feel it coming. It creeps up on you, close in your ear. Asks you a question. The only question that matters. Who are you?“ Carroll Shelby

  • Ich bin gespannt und verstehe den o.g. Konflikt gar nicht.

    Mir fehlt das neue und bisher sehe ich nur konventionelle Technik, mit der vermeidbare Schwächen in der Mechanik glattgezogen werden ;) , auch wenn das ganze neue fancy Namen bekommen hat.

    All das was jetzt verbessert wurde, macht doch ein MX-5 mit einem geeigneten Fahrwerk schon sehr gut und mittels Auslegung des Fahrwerks und der Fahrwerkeinstellung kann man ihn auch in eine beliebige Richtung von stabil bis agil drehen.


    Die Einordnung was und warum das passiert, oder solche Modifikationen notwendig sind, fände ich auch sehr spannend. Gesetzt das Mazda ca. 2012 mit dem ND angefangen hat, hatten die alles verlernt und haben ein schlechtes Auto hingestellt, dass jetzt endlich über Jahre „richtig“ hingestellt wird? Ne, da gehe ich nicht mit los. Die Japaner die ich kennen gelernt habe sind alles sehr intelligente, versierte Leute, die fachlich top drauf sind. Der ND1 fuhr so wie er fuhr, weil Mazda das so wollte. Etwas anderes ist mit heutigen Simulations- und Berechnungsmethoden bei einem OEM überhaupt nicht vorstellbar.

    Ich habe mich ja auch schon immer gefragt, warum insbesondere der ND1 ein sehr weiches Fahrwerk mit gewissen Unstetigkeiten und Nichtlinearitäten hatte und was man sich dabei gedacht hat. Ich unterstelle nach wie vor, dass das nicht „aus Versehen“ passiert ist. U.a., auch von Dir, habe ich immer wieder die Antwort bekommen „das muss sein, um den besonderen Charakter des Auto zu wahren“. Jetzt ist das plötzlich doch nicht mehr gewollt und wird endlich korrigiert. Da lässt Du mich ganz schön im Regen stehen ;) .

    Dann wäre es also spannend zu wissen, warum es da einen Prämissenwechsel gab und warum das Auto jetzt anders fahren soll. Ein neuer Chef, Einfluss der Amis und was genau hat sich da in der Philosophie geändert? Sollte das Auto z.B. verzeihender und für den Normalfahrer besser handhabbar werden? So sieht es für mich aus, was leider auch ein Rückschritt von der ursprünglichen sehr agilen Philosophie ist.


    Ganz besonders gespannt bin ich auf „Pitch Control, Yaw Damping, Nose Obedience“. So etwas wird in Deutschland kaum herausgestellt, aber die Gierdämpfung ist einer der größten Vorteile einer (aktiven) Sperre und wird selbstverständlich seit Jahren genutzt, z.B. aktiv beim Golf GTI, oder passiv beim MX-5 ND1 bis ND3.

    Es bleibt die Frage nach dem „warum“ dieser Lösungen. Wenn es tatsächlich um Linearität, Führbarkeit, Beherrschbarkeit geht, dann kann man das alles mit konventioneller Mechanik und ein paar Tricks im Schlupfregelsystem erreichen. Wo genau ist also die Innovation und was wird da erreicht, was man ansonsten nicht hätte erreichen können? Das habe ich noch nicht verstanden, da es eher „langweilige“ Kerntugenden eines Fahrwerks sind, die da ausgelobt werden.


    Ich fände es spannend, wenn es diesmal über das reine Number-Crunching und Marketingunterlagen lesen hinausgeht, lieber Patrick.

    Das ist, offen gesprochen, der Klemmer den ich meist mit den Aussagen habe. Es fehlt der Vergleich mit anderen Lösungen und der Praxis (nicht Deiner Erfahrung und Praxis, sondern der Vergleich mit Lösungen anderer OEM und anderen technischen Mitteln, wie z.B. aktiven Sperren etc., das ist nämlich meine Basis, Erfahrung mit sehr vielen Fahrzeugen und Lösungen bei unterschiedlichen OEM, durch Benchmark und Analyse). Mit einem reinen „fährt sich aber ganz toll“ kann ich wieder nichts anfangen, denn dazu bin ich auch zu analytisch und Fakten geprägt.


    Was ich auch sehr gut fände wäre, wenn wir mal in eine technische Diskussion kommen, im Sinne von Zielkonflikt, Vorteil, Nachteil und diesen Touch „früher war alles nicht gut und jetzt ist alles besser“ vermeiden. Das müsste Dir als faktenorientierter Mensch doch entgegen kommen und das würde mir die Diskussion unendlich erleichtern.


    Also lass raus …


    P.S.: Eins muss ich noch los werden, da Du irgendwann mal geschrieben hast, sinngemäß „der Sven mit seinen zwei ND, die er ja auch gleich umgebaut hat“. Das stimmt so nicht. In drei Fahrsicherheitstrainings habe ich an die 20 ND1 und ND2 in völlig unterschiedlichen Konfigurationen im Grenzbereich bewegt und kenne bis vor ca. 4 Jahren so gut wie alle am Markt verfügbaren Konfigurationen, Serie, Serie Bilstein, BC Racing, K-TEC, KW, Bilstein B12, KW Clupsport, Öhlins, … Du kannst also gerne Voraussetzen, dass ich beim ND1 und ND2 so gut wie alles gesehen und erfahren habe. Das ist meine Absprungbasis.