MX-5 RF Preis NP 2019 und heute

  • Sven, das ist jetzt aber jammern auf höchstem Niveau. Ich kann nachvollziehen, dass du deiner Branche und deinem Arbeitgeber gegenüber loyal bist, aber die Autoindustrie mit dem Rest der Arbeitnehmer zu vergleichen ist schon ziemlich unfair. In keiner Branche in Deutschland wird so gut bezahlt und werden so viele Vorzüge mit dem Mitarbeitern vereinbart. Die Mitarbeiter haben seit Jahrzehnten von den Erfolgen der Unternehmen partizipiert. Mehr als in allen anderen Branchen in Deutschland. Am ehesten mithalten konnten da nur noch die Metall- und Chemieindustrie. Welche aber beide auch durch große Konzerne geprägt sind. Die kleinen und mittelständigen Unternehmen können und wollen da zumeist nicht mithalten.


    Viele Millionen Arbeitnehmer in Deutschland bekommen kein Urlaubsgeld, geschweige denn ein 13. Monatsgehalt. Millionen arbeiten für den gesetzlichen Mindestlohn oder knapp darüber. Schön, dass es Mitarbeitern in den genannten Branchen gut geht, aber die brauchen dann auch nicht jammern.

    Dann wird es wohl Zeit für einen Berufswechsel … Das kann ja jeder für sich selber entscheiden in welche Branche er geht.

    Die Bezahlung wird entsprechend der Randbedingungen jedes Jahr schlechter, Stress und Anforderungen höher.

    Auch da muss ich widersprechen und ich hatte dich ehrlich gesagt nicht für so naiv gehalten. Auch hier können Millionen mit Arbeitnehmern in Deutschland nicht so einfach den Beruf oder die Branche wechseln. Für eine Reinigungskraft, eine Bäckereifachverkäuferin oder einen Lageristen wird es wohl sehr schwer werden die Branche zu wechseln. In Einzelfällen mag das möglich sein, habe ich selber schon gemacht, aber für das Groh der Arbeitnehmer ist das eine Illusion. Und auch nicht nur für dich und deine Kollegen nimmt der Stress und die Anforderungen zu. Sprich doch mal mit der Heerschar von kaufmännischen Angestellten in diesem Lande. Der Druck von allen Seiten steigt immer höher und immer schneller. Nicht umsonst ist die Zahl der psychischen Erkrankungen auf einem Höchststand.

  • Ronotto Ich hoffe, das OT wird mir verziehen, aber ich muss einfach mal loswerden, dass ich sehr gerne Beiträge von Dir lese! Nie polemisch, ruhig geschrieben und reflektiert. Eine Wohltat in der heutigen Zeit, in der so viele nur ruppig die eigene Meinung raushauen ohne über den Tellerrand zu schauen... :thumbup:Chapeau!

  • Wer jammert? Ich schildere nur ein realistisches Bild, was in der Autoindustrie aktuell los ist.


    Und ja, es geht um Industrie, um Mittelstand, um Leute die viel in Ihre Qualifikation und Karriere investiert haben. Um Firmen mit hohem Innovationsgrad, hohen betriebswirtschaftlichen Risiken und manchmal auch großem Erfolg.

    Ich stelle überhaupt nicht in Abrede, dass das nichts mit dem Bäcker von nebenan, oder dem Supermarktverkäufer zu tun hat.


    Wenn Du das nicht einordnen kannst, dann zeigt das wie geschrieben nur, dass Du keinen Einblick in diese oder andere vergleichbare Branchen hast.


    Sozialneid, oder die allgemeine Sozialdebatte sind andere Themen. Mein Klempner, Arzt, Rechtsanwalt und selbst der Besitzer des benachbarten Autohauses verdienen alle mehr als ich. Aber das empfinde ich auch nicht als ungerecht, wenn ich sehe was die für eine Qualifizierung und für einen Arbeitseinsatz zeigen.

    Und viele, viele verdienen weniger, was ich in der Tat in vielen Fällen auch als ungerecht empfinde.


    Lass doch bitte einfach diese Klischees sein und schau Dir das mal differenziert an. Nimm meine Aussagen so wie sie sind.

    Der Autoindustrie geht es nicht gut, sogar gar nicht gut.

    Das noch gut verdient wird, im industriellen Maßstab, aber eben auch schon weniger als früher, und das die Zukunft damit im Moment nicht so rosig aussieht, sind Fakten.

    Ganz egal ob man das fair oder gerecht, schön oder sonst wie findet.


    Und das hat mal überhaupt nichts mit Loyalität, Sozialromantik, oder sonst etwas zu tun, was Du da hinein interpretierst.

    Nimm es ganz einfach als Insiderbericht.


    Es geht immer jemandem der besser oder schlechter verdient und das Gras auf der Nachbarweide ist immer grüner. Wenn man den Gedanken verfolgt, dann kann man nur sehr unglücklich werden.

  • Aber auf der anderen Seite ist es doch gut, das ca. 120.000 VW-Mitarbeiter (nur Deutschland) gut bezahlt werden und es dem Unternehmen noch ganz gut geht. Nun heisst es (das gilt natürlich auch für andere Unternehmen), Rücklagen für Investitionen zu schaffen, insbesondere für Entwicklungen. China holt mächtig auf und hier müssen sich deutsche Unternehmen noch mehr reinhängen, um nicht abgehängt zu werden. Das kostet Geld. Und ja, Neid ist immer ein schlechter Ratgeber. Man hat sich seinen Beruf ja auch nicht nur wegen dem Gehalt oder Sonderzahlungen ausgesucht .. die meisten wenigstens (hoffentlich).

  • Zwei Dinge zum Thema:


    Zum allgemeinen Umbruch gab es vor Kurzem ein Interview - zwar vom Mercedes-Chef, aber dennoch recht transparent und allgemeingültige Herausforderungen angesprochen: https://www.ardmediathek.de/vi…N3ci5kZS9hZXgvbzE3Nzg3Nzc


    Zweitens, um zum Topic zurückzukommen: Immerhin eines, was den MX-5 u.a. so sympathisch macht, hat ihn nicht verteuert, der (notwendige) Einbau eines teuren Ottopartikelfilters (Einbau, Wartung mit Reinigung usw.)

  • Ich wollte meine Aussage nicht als Sozialneid verstanden wissen. Ich gönne fast jedem ein höheres Einkommen, sofern er es ehrlich verdient hat (ausgenommen natürlich Kriminelle). Klar sind die verschiedenen Qualifikationen nicht miteinander vergleichbar und wer eine gute Qualifikation hat und sich Mühe gibt, soll auch mehr verdienen.


    Aber diese Leute sollen dann nicht auch noch jammern, dass die Inflation und die derzeitige Krise ihre Realeinkünfte schmälert.


    Das trifft die Menschen im Niedriglohnsektor nämlich deutlich schlimmer!


    Wer 3.000,- € netto verdient, dem tun 400,- € weniger sicherlich weh, aber für Menschen mit 1.200,- € netto sind 400,- € weniger existenzbedrohend. Die Zahlen habe ich natürlich aus der Luft gegriffen, denn ich will nur die Relation verdeutlichen.


    Also immer schön auf dem Boden bleiben und daran denken, dass es Menschen gibt, denen es viel schlechter geht!


    Ich bin nun mal ne rote Socke und kann nicht über meinen Schatten springen! ;)


    Ronotto Ich hoffe, das OT wird mir verziehen, aber ich muss einfach mal loswerden, dass ich sehr gerne Beiträge von Dir lese! Nie polemisch, ruhig geschrieben und reflektiert. Eine Wohltat in der heutigen Zeit, in der so viele nur ruppig die eigene Meinung raushauen ohne über den Tellerrand zu schauen... :thumbup:Chapeau!

    Vielen lieben Dank für dieses schöne Kompliment zu Weihnachten!


    Viele hier sehen das aber auch anders, weil ich gerne mal polarisiere! Aber ich meine es grundsätzlich nicht böse und will doch nur spielen!


    Übigens enthalten diese Sätze hier keine Ironie! ;)

  • Ja, da hast Du absolut recht und ich sehe das auch so.

    Sozialer Ausgleich und Gerechtigkeit sind wichtig.


    Die Diskussion um die Verdienstmöglichkeiten ist auch eine andere als die, zur aktuellen Situation in den verschiedenen Branchen bzw. der speziellen Situation in der Autoindustrie.


    Jammern will und werde ich persönlich auf keinen Fall.

    Mir ist durchaus bewusst, dass es mir und den meisten in meinem Umfeld sehr gut geht und dass das nicht jedem so geht.

  • Ich frag mich oft wer ist der Qualifizierte Arbeiter?

    Der der täglich beim einem Golf die Rücklichter montiert oder der Schlosser der von der Zeichnung Fenster ,Türen usw. baut und montiert?

    Das Hauptproblem ist der Lohn zwischen Industrie und Handwerk.

    Vor allem die Löhne beim Betriebsrat, wer will den schon einbüßen.

    Aber alle wollen nur das beste für die Belegschafft, man muss es nur gut verkaufen.

    Nur wer nicht ganz dicht ist kann für neues offen sein. :thumbsup:

  • Schwieriges Thema.


    Schau Dir den Handwerksmeister oder Besitzer an und die Angestellten.

    Das hängt meist mindestens genauso schief.


    Aber das führt hier wohl alles zu weit …

  • Ich frag mich oft wer ist der Qualifizierte Arbeiter?

    In Deutschland der, der einen Abschluss in Papierform nachweisen kann. Ob er dann praktisch etwas kann interessiert erst mal nicht.

    In anderen Ländern wird von Anfang an in einer Branche gearbeitet. Wenn es klappt, hat er/sie den Job und wenn nicht, wird umorientiert.

    Wenn jemand aus einem "Auzubifreien" Land kommt, perfekt arbeitet und reichlich Erfahrung mitbringt, reicht das für Deutschland leider nicht, weil das "Papier" fehlt oder nicht nach deutschen Richtlinien anerkannt.


    Deutschland ist für mich das Land der übertriebenen Bürokratie und der selbsternannten Oberlehrer und Neider.