SPS Neomax N mit oder ohne Whiteline Stabis?

  • Hallo zusammen, ND-Neuling hier :)

    Mir stellt sich gerade die Frage, ob die Whiteline-Stabis von SPS zusätzlich zum Neomax-N sich für meinen Fall lohnen. Folgende relevante Informationen:


    - Bin 7 Jahre NBFL als Daily gefahren, seit ca. 3 Jahren mit STX (KW V1), Sperrdiff und 595 RS-Pros. Das FW fand ich sehr angenehm- klar, straffer als Serie, aber hat trotzdem die Unebenheiten bei schlechten Straßen gut absorbiert und verhält sich in schnelleren Kurven so wie ich es mir erwünscht habe mit weniger Wanken und schön breitem Grenzbereich. Genau sowas möchte ich nun in meinem G184 haben.

    - Mein G184 hat aktuell die Bilstein/Eibach Kombi- finde ich an sich nicht schlecht, aber verglichen zum ST im NB unangenehmer: nervöser und schlechte Straßen spürt man viel deutlicher, sowohl in Kurven als auch auf der Geraden.

    - Fahrstil ist 80% normal Daily (gerne mal die Autobahnauffahrt/den Kreiselexit etwas flotter), 20% engere Bergstrecken und Landstraßen. Auch mal im Grenzbereich, aber nicht mehr so oft.

    - Nächster Satz Reifen soll ein Potenza Sport oder F1 Asymm 6 werden.


    Ich bin mir relativ sicher, dass ich mir das Neomax-N (Nachfolger vom SPS-Street) einbauen werde. Nun frage ich mich, ob sich die Stabis (aktuell für ca. 670€) zusätzlich dazu lohnen würden. Jan meinte ein klares ja (danke fürs Antworten trotz einem Samstag), wobei ich ihm meine Fahrweise und was ich erzielen möchte nicht beschrieben habe.

    Nach eintägiger Recherche habe ich es so verstanden, dass Stabis den Fahrkomfort geradeaus nicht wirklich beeinflussen, in Kurven weniger Neigung erzeugen und das Einlenkverhalten nochmal verschärfen sollten. Klingt ja an sich ganz gut. Mir stellt sich aber noch die Frage, wie die sich auf den Grenzbereich auswirken.


    Nun würde ich mir gerne noch ein weitere Inputs von Euch anhören. Danke!

    2018 G184 SL SP | SPS Neomax N | Motec Ultralight 7x17 | ATH ESD

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  • Nachteile bei Geradeausfahrt gibt es, sogar recht deutlich in Form von schlechterem Komfort und Wankkopieren. Die Traktion wird auch schlechter (unabhängig davon, dass das gerne mal dementiert wird ;) ).

    Fahrdynamisch wird der Grenzbereich schmaler, das Auto wird schneller im Anlenken und schlechter dosierbar, weniger spielerisch.


    Mit einem guten Gewindefahrwerk erreichst Du ggf. mehr, es sei denn es soll hauptsächlich gegen den Wankwinkel wirken.

    Neomax N und Stabis macht in meinen Augen sehr wenig Sinn. Dann eher ein Neomax S.

  • Danke dir für einen Input Svanniversary ,

    das Wanken muss nicht komplett eliminiert werden, ist ja auch bei meinem NB nicht so. Da mir der Grenzbereich und auch der Komfort bei normaler Fahrweise wichtig ist, wird es dann in meinem Fall wohl auf das N ohne Stabis hinauslaufen

    2018 G184 SL SP | SPS Neomax N | Motec Ultralight 7x17 | ATH ESD

  • Das ist auf jeden Fall ein sehr guter Anfang. Dann siehst du ja, ob Dir noch etwas fehlt, oder ob es passt ;) .


    Ich halte es auf jeden Fall für eine gute Idee, nicht sofort Stabis mit einzuplanen.

  • Ich belebe mal diesen Thread wieder um nach knapp 50.000km etwas Feedback abzugeben und auch meine aktuelle Situation zu schildern.


    Fahrprofil in dieser Zeit:

    - 75% Daily, viel davon Autobahn und Landstraße,

    - 20% Flottere Fahrten auf unebenen Bergstrecken

    - 2 Trackdays auf Chenevière, ein Paar runden auf der Nordschleife und ein Drifttag am Hockenreimring

    - Reifen: Bridgestone Potenza Sport, Giti Winterreifen, aktuell Nankang NS-2R (zu den Reifen kann ich bei Interesse mehr sagen)


    Insgesamt bin ich sehr zufrieden mit dem Fahrwerk. Es ist weich genug, dass es die (stock) MX-typischen, spielerichen Eigenschaften beibehält und auch auf längeren Reisen bequem genug bleibt. Nochmal ein großes Danke an Svanniversary für deinen Input.

    Das einzige Problem, welches ich habe ist, dass bei schnelleren Kurvenfahrten (aber auch ab und zu beim Einparken) die Räder an der Radhausschale schleifen, trotz vom TÜV abgenommener eingestellten Höhe.

    Das Fahrwerk habe ich dann letztes Jahr ca. 1cm hochgeschraubt und neu vermessen. Das Problem besteht leider immer noch, jedoch seltener.


    Da ich mittlerweile einen Dienstwagen erhalten habe, wird mein MX von seiner Daily-Duty befreit und nur noch an Wochenenden bewegt. Ich schätze die Aufteilung wird in Richtung 30% Straße, 40% Bergstrecken und 30% Track gehen. Nun überlege ich mir aufs neue, was als nächstes für den Wagen ansteht. Ich möchte gerne das Wanken etwas reduzieren (und nicht alle paar Monate neue Radhausschalen kaufen müssen- ja, hochschrauben würde gehen, aber dann wäre ich wieder bei Stockhöhe und das will keiner :D), aber möglichst das spielerische des MX und den Grenzbereich beibehalten. Die Meinungen gehen hier sehr auseinander und ich möchte mir gerne möglichst viel Input reinholen.

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  • Gegen das Schleifen hilft idR ein reduzierter Nachlauf an der VA (so um die 6°30').

    Wenn der Wagen "sportiver" werden soll, würde ich direkt auf ein Fahrwerk mit höheren Federraten (das "N" ist ja doch sehr zahm) gehen und Stabis nur für die letzte Feineinstellung nach individuellem Gusto.


    Dann schreib doch nochmal was zum NS-2R, ist der so furchtbar wie man vielerorts liest? ;)

  • Danke für den Input. Tatsächlich sehe ich, dass ich vorne links (wo es mehr schleift) 8°13' Nachlauf habe. Rechts sind es 6°27'.

    Ich tendiere gedanklich dazu, bei SPS anzufragen, ob ich mein Neomax N auf S Federn umbauen kann. Andererseits schwören viele auf das "Fahren wie auf Schienen" mit Stabis, wobei das eher nicht zu meinem Fahrprofil passt.


    Zu den Reifen:

    - Der BPS ist fahrverhaltensmäßig super. Er ist direkt, gibt gutes Feedback und ist im Nassen kaum zum ausbrechen zu bekommen. Auf Chenevière und auf dem Hockenheimring habe ich ihn auch so gut wie nicht quer bekommen, und wenn er gekommen ist, ist der Wagen nicht mehr einzufangen. Einfach unglaublich, was für ein Grip er im Nassen aufbauen kann. Der große Nachteil an diesem Reifen, und auch der Grund, wieso ich jetzt die NS-2R drauf habe, ist die Langlebigkeit. Nach dem 2. Tag auf Chenevière waren die Reifen fertig. Nicht von der Profiltiefe her, aber verzogene Blöcke und teils 2-3cm² große Brocken sind raus gerissen haben sie unfit für die Straße gemacht.


    Okay mein Absatz über den NS-2R ist verschwunden, ich muss ihn leider nochmal schreiben..

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  • Bei meinem letzten Trackday in Oschersleben war auch ein BPS bereifter GT86 unterwegs. Der Reifen war trotz zahmer Gangart hinterher komplett hinüber...


    8°30' Nachlauf, da kommt dein Schleifen her. Und dann noch asymmetrisch. Ayayayay, wer hat das denn eingestellt?

  • - Der NS-2R hat optisch schonmal einen guten Eindruck gemacht, was die Profiltiefe angeht. Ich habe die Zahlen jetzt nicht verglichen, aber ich denke, dass es mehr ist, als beim BPS.

    Fahrmäßig finde ich ihn auch nicht schlecht. Das Einlenkverhalten ist mindestens genauso gut,wie beim BPS, wenn nicht sogar etwas besser. Das lässt sich auf die steifere Flanke zurückführen- logisch. Was mir daran nicht logisch ergibt ist, dass er sich mid-corner vergleichsweise schwammig und unsicher anfühlt. Gefühlt muss ich länger auf das Feedback vom Reifen/der Chassis warten, bevor ich weiß, ob ich noch eine Schippe Lenkwinkel/Gas drauflegen kann.

    Ich muss aber auch fairerweise sagen, dass ist ihn bisher nur auf Bergstrecken mit 8/10 gefahren bin und insgesamt nur ca. 1500km hinter mir habe. Auch mit dem Reifendruck habe ich noch nicht rumgespielt. Bisher lagen sie bei 2 bar vorne und hinten.

    Der nächste Trackday im September wird mir sicherlich noch mehr verraten, wenn ich ihn 10/10 fahren kann.

    Über die Performance auf Nässe brauche ich denke ich nicht viele Worte verlieren. Es ist kein Vergleich zum BPS.

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  • Kurzes Update zu den NS-2R nach der diesjährigen Sommersaison und dem o.g. Trackday:


    Grip:

    hat vielleicht 1-2 Kurven mehr gebraucht, bis sie ganz da waren, aber dann haben sie auch gut gegript. Vielleicht ein Ticken mehr als der überraschend gute Potenza Sport. Das Problem mit dem schwammigen Gefühl mid-corner war nach den ersten 2000km weg.


    Verschleiß:

    Tag und Nacht verglichen zu den BPS. Haben die Hitze viel besser weggesteckt und sehen noch top in Schuss aus. 100x besser als der Potenza Sport


    Verhalten im Grenzbereich:

    Dies hat mich am meisten überrascht- dieser Reifen ist am Limit wesentlich gutmütiger als der BPS. Der Übergang ins Übersteuern ist wesentlich geschmeidiger, sodass man mit viel "room for error" am breiten Limit langreiten kann. Mit den Potenza Sport habe ich den Wagen oft nicht sauber bis gar nicht mehr einfangen können.


    Bei Nässe:

    Wie oben beschrieben ist das kein Vergleich- der BPS hat mit großem Abstand mehr Nasshaftung. Trotzdem präferiere ich hier den NS-2R, da er auch bei Nässe einen viel runderen Übergang von Grip zu "kein Grip" hat. Der Potenza Sport war hier auch immer sehr spitz.


    Insgesamt ein super Reifen für den Bergstreckenjäger und gelegentlichen Trackday-Fahrer mit klaren Schwächen in Sachen Nassgrip. Dafür ist er im Nassen als auch im Trockenen gutmütiger und zeigt bei sportlicher Fahrweise ein wesentlich saubereres Verschleißbild auf.

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